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Alle Bungee-Springenden überschätzen die Zeit bis zum Dreifachen.

Edward Muybridge ist einer der Pioniere, die es schaffen, mit Hilfe von Fotos die Zeit einzufrieren.

Der Mönch Dionysius Exiguus (Yordan Bikov) gilt als Begründer der christlichen Zeitrechnung. Er war ein sogenannter Komputist und als solcher dafür zuständig, das Datum für das alljährliche Osterfest zu berechnen. Sozusagen nebenbei errechnete er das Jahr von Jesu Geburt. Er war auch der erste, der die Bezeichnung "anno domini" verwendete. (anni ab incarnatione Domini - Jahre nach der Inkarnation des Herrn)

Auf der Uhr liest man nur die Uhrzeit ab. Harald Lesch erklärt wie man Zeit sonst noch wahrnimmt.

Beim Bungee-Springen dehnt sich die Zeit durch die Aufregung. Alle Bungee-Springenden überschätzen die Zeit bis zum Dreifachen.

Um Jahr 1650 treibt den irischen Theologen James Ussher die Frage um, wann genau Gott Himmel und Erde erschuf, wie alt also die Welt ist.

Harald Lesch: Der Computer erhält seinen Namen von den Computisten, die die Zeit berechnen.

Kälte und Eiswasser verändern die Wahrnehmung von Zeit wesentlich. Im Bild: Lars Fiechter
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Zeit ist die einzige physikalische Größe, die nur eine Richtung kennt. Aber anders als Uhren, die immer gleiche Einheiten anzeigen, empfinden Menschen das Vergehen der Zeit unterschiedlich.
Jahrtausendelang lebten die Menschen nach den Zyklen der Natur. Das ändert sich erst im sechsten Jahrhundert unserer Zeitrechnung mit dem Beginn der bis heute üblichen Datierung.
Harald Lesch beleuchtet Wendepunkte der Zeit. Für unsere Vorfahren waren es vor allem durch Jahreszeiten hervorgerufene Veränderungen, die das Maß der Zeit bestimmten. Frühe Hochkulturen wie Ägypten, Sumer und Babylon unterteilten das Jahr bereits in Monate, die sich nach dem Mond richteten. Da das Mondjahr kürzer als das Sonnenjahr ist, hängten die Ägypter fünf Extratage an, sodass ihr Jahr 365 Tage hatte - immer noch einen Vierteltag zu kurz im Vergleich zum Sonnenjahr. Im dritten Jahrhundert vor
Christus führten die Ägypter deshalb Schaltjahre ein, die Julius Cäsar bei seiner
großen Kalenderreform im Jahr 45 vor Christus für das Römische Reich übernahm. In China, im Observatorium von Taosi in der chinesischen Provinz Shanxi, bestimmte man den bestmöglichen Zeitpunkt der Aussaat schon vor 4100 Jahren durch Beobachtung des Sonnenaufgangs zwischen fächerförmigen Stelen. Die langsame Loslösung der Zeit von natürlichen Zyklen begann in Europa im sechsten Jahrhundert. Um das Jahr 525 rechnete der Mönch Dionysius Exiguus das Geburtsjahr Christi aus und leitete damit die bis heute gültige lineare Zeitrechnung ein. Damit begann aber auch - zunächst unbewusst - die Säkularisierung der Zeit. Sie wurde zunehmend als „Wirtschaftsgut“ wahrgenommen und entsprechend verrechnet. Aber es sollte noch mehr als ein halbes Jahrtausend vergehen, bis mechanische Uhren das Regiment über die Zeit übernahmen. Seitdem hat sich unser Verhältnis zur Zeit radikal geändert. Und das gilt auch für unser Verständnis der planetaren Vergangenheit. Bis weit ins 17. Jahrhundert hinein ging man davon aus, dass die Welt nur wenige Jahrtausende alt ist. Im Jahr 1650 errechnete der irische Theologe James Ussher anhand der Bibel den genauen Schöpfungstag auf den 23. Oktober 4004 vor Christus Doch bereits zeitgenössische Wissenschaftler zweifelten daran und stellten neue Theorien auf. Mit ihren Berechnungen blieben sie aber alle weit hinter dem tatsächlichen Alter unseres Planeten zurück, dass erst durch die Mondlandung im 20. Jahrhundert sicher festgelegt werden konnte.
Hinweis
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Personen
Moderator: | Professor Harald Lesch |
von: | Jens Monath, Heike Schmidt |
2 weitere Sendetermine
Top-Spielfilm am 23.03.
Spielfilm
Nachdem ein Attentäter namens Khamel zwei Richter des Obersten Gerichtshofs, Jensen und Rosenberg, ermordet hat, schreibt die Jurastudentin Darby Shaw einen Aufsatz, in dem sie ihre Theorie zu den Hintergründen der Tat darlegt. Über ihren Freund, Professor Callahan, gelangt die Theorie an das FBI. Der Investigativjournalist Gray Grantham will ihre Geschichte, alle anderen wollen sie tot sehen...
Die Akte
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