Kunst, Raub und Rückgabe - Vergessene Lebensgeschichten

James von Bleichröder (Deutschland, 2024)

bis 23:35
Geschichte
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VPS 23:20

"Die Auferweckung des Lazarus" heißt das Gemälde hier. Es gehörte früher der Familie Bleichröder und ist heute durch Ankauf auf legalem Weg Teil der Ausstellung in der Filiale der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen im Schloss Johannisburg in Aschaffenburg.


Bildauswahl:


Bild 1

"Die Auferweckung des Lazarus" heißt das Gemälde hier. Es gehörte früher der Familie Bleichröder und ist heute durch Ankauf auf legalem Weg Teil der Ausstellung in der Filiale der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen im Schloss Johannisburg in Aschaffenburg.


Bild 2

In der Filiale der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in Schloss Johannisburg in Aschaffenburg ist eines der Kunstwerke zu sehen, die einst James von Bleichröder gehörten. Es wurde von den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen als Raubkunst an die Nachfahren der Familie zurückgegeben und diese verkauften es dann an die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen zurück.


Bild 3

Plaketten erinnern in einem Hauseingang am Leipziger Platz in Berlin an die Gründungszeit des Automobilclubs von Deutschland (AvD). Clubhaus war das damalige Palais Bleichröder.


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In Charlottenburg-Wilmersdorf findet sich eine weitere Bismarck-Statue, mit Hund.


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Schloss Hirschberg am Haarsee, in der Nähe der oberbayerischen Stadt Weilheim, gehörte auch für einige Jahre der Familie Bleichröder. Auch hier befand sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Familienkunst.


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Eine Initiative hat mittlerweile einen einfach gehaltenen Erinnerungsstein an die Familie Bleichröder aufgestellt. Direkt hinter der Mauer zur Gedenkstätte der Sozialisten. Sozusagen Sozialisten und Kapitalisten "Rücken an Rücken" begraben.


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Am Ufer des Wannsee steht eine Büste von Otto von Bismarck. Dieser war von 1871 bis 1890 Kanzler des Deutschen Reichs. Bismarcks Privatbankier und auch einflussreicher Finanzier im Deutschen Reich damals war Gerson von Bleichröder, der Vater von James von Bleichröder.


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Der Film über den jüdischen Berliner Bankier James von Bleichröder (1859 bis 1937) beginnt am Großen Wannsee.


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Am Berliner Prachtboulevard Unter den Linden stand einst das jüdische Bankhaus Bleichröder. Heute ist/war dort eine Filiale der russischen Fluglinie Aeroflot.


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Das biblische Geschehen von der "Auferweckung des Lazarus" war ein immer wieder verwendetes Motiv in der mittelalterlichen Kunst. Allein bei der Filiale der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in Aschaffenburg schon ist ein Gemälde mit demselben Motiv ausgestellt. Anderer Künstler, hat in diesem Fall nichts mit der Familie Bleichröder zu tun, aber selbes Motiv.


Bild 11

Schloss Hirschberg am Haarsee, in der Nähe der oberbayerischen Stadt Weilheim, gehörte auch für einige Jahre der Familie Bleichröder. Auch hier befand sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Familienkunst.


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Eine Initiative hat mittlerweile einen einfach gehaltenen Erinnerungsstein an die Familie Bleichröder aufgestellt. Direkt hinter der Mauer zur Gedenkstätte der Sozialisten. Sozusagen Sozialisten und Kapitalisten "Rücken an Rücken" begraben.


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Am Leipziger Platz in Berlin-Mitte stand früher ein Palais, das James von Bleichröder gehörte. Bleichröder spielte eine wichtige Rolle in den Gründungsjahren des heute weiterhin existiernden AvD (Automobilclub von Deutschland). Der AvD wurde 1899 in Berlin gegründet.


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Am Ufer des Wannsees steht eine Büste von Otto von Bismarck. Dieser war von 1871 bis 1890 Kanzler des Deutschen Reichs. Bismarcks Privatbankier und auch einflussreicher Finanzier im Deutschen Reich damals war Gerson von Bleichröder, der Vater von James von Bleichröder.


Bild 15

Zentralfriedhof Friedrichsfelde, Berlin. Dort, wo sich einst das Familienmausoleum der Bleichröder befand - es wurde zu DDR-Zeiten bewusst zerstört, da Bleichröders die Bankiers des Deutschen Reiches, also Kapitalisten, waren - ist heute die Gedenkstätte der Sozialisten. Diese ist ein Ehrenfriedhof für Personen, die sich um die DDR verdient gemacht haben.


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"Die Auferweckung des Lazarus" ist von einem unbekannten Künstler aus dem Schwäbischen. Das Werk entstand um die Jahre 1518 bis 1530.


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Zentralfriedhof Friedrichsfelde, Berlin. Dort, wo sich einst das Familienmausoleum der Bleichröder befand - es wurde zu DDR-Zeiten bewusst zerstört, da Bleichröders die Bankiers des Deutschen Reiches, also Kapitalisten, waren - ist heute die Gedenkstätte der Sozialisten. Diese ist ein Ehrenfriedhof für Personen, die sich um die DDR verdient gemacht haben.


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Der Bleichröderpark in Berlin-Pankow ist 1,1 Hektar groß und erinnert an Julius Bleichröder, den Bruder von James. Julius unterstützte zeit seines Lebens viele wohltätige Organisationen. Der Park befindet sich auf einem ehemals der Familie Bleichröder gehörendem Grundstück.


Bild 19

Plaketten erinnern in einem Hauseingang am Leipziger Platz in Berlin an die Gründungszeit des Automobilclubs von Deutschland (AvD). Clubhaus war das damalige Palais Bleichröder.


Bild 20

Dreharbeiten in Berlin-Pankow, direkt an der Grenze zum Bleichröderpark.

Übersicht

James v. Bleichröder (1859 - 1937) - Rennsportfan, Kunstsammler, Lebemann. Teil der Berliner Bankiersdynastie Bleichröder. Vater Gerson war Privatbankier Bismarcks, finanzierte u.a. den Krieg 1870/ 71 mit. Eine jüdische Familie, der die Nationalsozialisten später großen Schaden zufügten, von der heute nur wenige Spuren in Berlin übrig sind.
Privatvillen und Geschäftsgebäude abgerissen. Selbst das Familienmausoleum wurde vom DDR-Regime zerstört. Dort steht jetzt eine Gedenkstätte für Sozialisten.

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    Details

    James von Bleichröder (1859 bis 1937) - Rennsportfan, Kunstsammler, Lebemann. Teil der Berliner Bankiersdynastie Bleichröder. Vater Gerson war Privatbankier Bismarcks, finanzierte u. a. den Krieg von 1870/ 71 mit. Eine jüdische Familie, der die Nationalsozialisten später großen Schaden zufügten. Und von der heute nur wenige Spuren in Berlin übrig sind. Privatvillen und Geschäftsgebäude abgerissen. Selbst das Familienmausoleum wurde vom DDR-Regime zerstört. Dort steht jetzt eine Gedenkstätte für Sozialisten. James von Bleichröder hat vor allem im Rennsportbereich bis heute ein Erbe hinterlassen. Er war sehr aktiv beteiligt in der Gründungsphase des Automobilclubs von Deutschland . Gegründet im Jahr 1899 in Berlin gibt es den AvD heute weiterhin, mit derzeit rund 1,4 Millionen Mitgliedern. Von Bleichröder fuhr selbst Rennen, zudem war er damals in der Motorsportkommission ebenso wie in der Luftschifffahrtkommission des AvD. Er gilt als technikbegeistert. Zu den Interessen von James von Bleichröder zählte auch die Kunst. Wie genau sich seine Kunstsammlung gestaltete, das weiß heute niemand mehr. Fest steht jedenfalls, dass eines der Werke aus der ehemaligen privaten Kunstsammlung von Bleichröders heute im Schloss Johannisburg in der bayerischen Stadt Aschaffenburg ausgestellt ist. Es handelt sich um „Die Auferweckung des Lazarus“. Gemalt von einem unbekannten Künstler aus dem Schwäbischen, in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. „Die Auferweckung des Lazarus“ - ein biblisches Motiv. Und dahinter steckt ein Muster, so die Forschung. Denn sehr oft kauften in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wohlhabende jüdische Familien Kunst mit christlichen Motiven. Als Ausweis dessen, dass sie zur christlich dominierten Gesellschaft dazugehören, eine Art freiwillige Assimilation um sich in den deutschen Mainstream von damals nahtlos einzufügen. Die „Auferweckung des Lazarus“ hängt heute wegen ihres kunsthistorisch hohen Werts in der Zweigstelle der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in Aschaffenburg, Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen haben sich vor einigen Jahren mit den restitutionsberechtigten Bleichröder-Nachfahren darauf geeinigt, das Gemälde von diesen zurückzukaufen. Zurück zum Leben des James von Bleichröder: Auch außerhalb von Berlin hatten Mitglieder der Bleichröder-Dynastie Anwesen, so auf der Insel Usedom an der Ostsee, ebenso im oberbayerischen Voralpenland, nahe der Stadt Weilheim. Ein skurril wirkender Seitenaspekt in der Biographie von James von Bleichröder ist, dass er eines Tages dem Berliner Zoo ein lebendes Nilpferd schenkte. Details leider unbekannt. Insgesamt ist es dank fehlender Quellenlage schwer, ein zusammenhängendes Bild des Lebens und Wirkens von James von Bleichröder zu machen. Aus den Versatzstücken, die man heute noch kennt, entsteht das Bild eines Lebemanns, der auch schon gerne mal über die Stränge schlug, sich sogar mindestens einmal mit Prostituierten in der Öffentlichkeit gezeigt hat. Ob dieses Bild dem echten James von Bleichröder gerecht wird, das wird man wohl nie wissen.

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