„Why not“, warum nicht einfach mal ausprobieren? Dieses Motto hat Johannes Kliesch zum Multimillionär gemacht - mit dem Verkauf von Socken. Ursprünglich plante Johannes eine Karriere als Investmentbanker, inspiriert vom Film „The Wolf of Wall Street“. Doch nach unzähligen Bewerbungen und nur einem Vorstellungsgespräch landete er in einer Bankfiliale in der baden-württembergischen Provinz.
Heute ist er ein selbstgemachter Multimillionär - aber auf einem völlig anderen Weg.
Nach seinem Dualen Studium bei der Bank, bei dem er sich, wie er sagt den „Popo aufgerissen“ hat, hofft er auf eine steile Karriere. Stattdessen fühlt es sich wie eine Sackgasse an, als die Personalabteilung ihn wieder an den Bankschalter schicken will. Johannes trifft eine radikale Entscheidung, auch gegen den Rat seiner
Eltern: er schlägt den sicheren Vertrag aus und setzt alles auf eine Karte. „Mein Leben kann gerne eine Achterbahn sein. Aber ich will nicht, dass so alles langweilig, fortgeschrieben ist“, sagt Johannes heute.
2016 gründet er zusammen mit seinem Cousin Felix Bauer das Start-up „Snocks“. Die Idee ist simpel, aber clever: Sneaker-Socken, die im Schuh unsichtbar bleiben - und nicht über die Ferse rutschen - verkauft über Amazon, die sowohl Logistik als auch Kundenservice übernehmen. Mit einem Startkapital von gerade einmal 4.000
Euro beginnen die beiden. „Why not“, denken sie und legen den Grundstein für eine Marke, die heute zu den bekanntesten im E-
Commerce zählt. Der Weg zum Erfolg ist holprig. Die ersten Socken sind „eine Katastrophe“, gesteht Johannes. Doch das Geschäft nimmt Fahrt auf, so sehr, dass sie naiv direkt einen Kredit über 50.000E aufnehmen. Johannes Kliesch taucht ein in die Welt des E-Commerce. Wie knackt man den Amazon-Algorithmus? Wie geht Social-Media-Marketing? Und wie überzeugt man Kunden? Während die Eltern Snocks nur für einen Hype halten, glaubt Johannes an seine „Once-in- a- Lifetime-Chance“. Und er behält recht. Er versteht das Marketing-Spiel und wird mit 28 Jahren Millionär. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 130 Mitarbeiter und erzielt 2024 einen Umsatz von 83 Millionen Euro. Snocks ist längst mehr als nur ein Socken-Label. Es ist eine bekannte Marke für Basics, Boxershorts und Damenunterwäsche. Und Johannes? Er wurde selbst zur Marke, ist heute nicht nur CEO, sondern auch ein gefragter Speaker und Mentor für junge Gründer. Gerade im vergangenen Jahr hat Snocks den insolventen Berliner Sportartikelhersteller Oceansapart gekauft. Why not?