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Süchte einfach ausschalten - wie soll das gehen? Wer einmal süchtig ist, kann zwar abstinent leben, gilt aber nie als geheilt. Wird das auch in Zukunft so bleiben - trotz moderner medizinischer Mittel? Oder können wir Süchte bald bekämpfen wie Masern - mit Impfungen - oder gar entfernen wie einen Blinddarm? Und warum hat die Evolution den Hang zur Sucht nicht längst aussortiert?
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Eine Welt ohne Sucht - das klingt so realistisch wie der Bau einer Metropole auf dem Mars. Besonders harte
Drogen mit starkem Suchtdruck, wie das Schmerzmittel Fentanyl, führen bei vielen Betroffenen zu Rückfällen. Die Suchthistorikerin Helena Barop ordnet ein, wie die zunehmende Verfügbarkeit und die gesellschaftliche Präsenz von Drogen zu einer süchtigen Gesellschaft beitragen.Der Neurowissenschaftler Colin Haile von der Universität Houston will das Problem an der Wurzel packen und Sucht verhindern, bevor sie entstehen kann. Er forscht an einer Anti-Fentanyl-Impfung. Diese soll dafür sorgen, dass Fentanyl im Körper nicht mehr wirkt.Doch warum werden wir überhaupt süchtig? Das liegt vor allem daran, dass das Belohnungssystem im Gehirn darauf ausgelegt ist, auf bestimmte Reize anzusprechen - Drogen docken häufig genau dort an, wo auch körpereigene Stoffe wirken. „Es ist so, dass Drogen letztendlich das System kidnappen“, erklärt der Psychopharmakologe Rainer Spanagel.Trotz gleicher
Anatomie ist die individuelle Suchtanfälligkeit sehr unterschiedlich. Der Genetiker Markus Hengstschläger von der Universität Wien zeigt, dass die Wahrscheinlichkeit und Geschwindigkeit einer
Suchtentwicklung durch ein Zusammenspiel von Genetik und Umwelt bestimmt wird.Aber was wäre, wenn wir jede Form von Sucht beseitigen könnten - und damit auch jeden Rausch? Wollen wir das überhaupt?
Hinweis
Online verfügbar von 25/04/2025 bis 24/05/2028
Personen
Regie: | Carolin von der Groeben |
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