Jean Rochefort und Delphine Seyrig 1964 bei der Aufführung von Gabriel Arouts Stück ?Der Herr der Schöpfung? im Théâtre Hébertot
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Jean Rochefort und Delphine Seyrig 1964 bei der Aufführung von Gabriel Arouts Stück ?Der Herr der Schöpfung? im Théâtre Hébertot

Ab Ende der 60er Jahre besteht Jean Rochefort darauf, bei jeder seiner Rollen Schnurrbart zu tragen.

Jean Rochefort in Terry Gilliams Spielfilm ?The Man Who Killed Don Quixote?, bevor nach einigen Unterbrechungen und Umbesetzungen seine Rolle von Jonathan Pryce übernommen wurde

Jean Rochefort in der Hauptrolle Etienne im Spielfilm ?Ein Elefant irrt sich gewaltig?

Jean Rochefort beim internationalen Springreitturnier in Monaco, 1996
Übersicht
Schüchtern und doch extrovertiert? Der beliebte französische Kinoschauspieler
Jean Rochefort (1930-2017) war tatsächlich beides. In über 100 Rollen erfand er sich immer wieder neu und verwischte die Grenzen zwischen Tragik und Komik. Der große schlanke Bretone mit dem Schnauzbart wurde unverhofft zum Star. Mit unveröffentlichten Aufnahmen aus Privatarchiven und Erinnerungen von Wegbegleitern sowie zahlreichen Filmausschnitten lässt das Porträt den unvergleichlichen Charme von Jean Rochefort, der im Jahr 2017 verstarb, noch einmal lebendig werden.
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Elegant, albern, komisch, kindlich und sensibel - an Adjektiven mangelt es nicht, um den Schauspieler Jean Rochefort (1930-2017) zu beschreiben. Mit seinem Schnauzbart und seinem verschmitzten Lächeln verkörperte er den Franzosen alter Schule, der sich selbst nicht zu ernst nimmt. Von seiner Kindheit und Jugend hat sich Jean Rochefort bis ins Alter eine gewisse Leichtigkeit bewahrt, obwohl diese Zeit ihre Schattenseiten hatte: Während der deutschen Besatzung ging Jean Rochefort auf die weiterführende Schule. Dort identifizierte er sich mit den älteren „Zazous“, die amerikanischen Jazz und Swing hörten und sich mit ihren ausgefallenen Outfits gegen die Nazi-Kollaborateure des Vichy-
Regimes auflehnten. Später studierte Jean Rochefort am Pariser Schauspielkonservatorium und freundete sich mit Jean-Paul Belmondo, Claude Rich und Jean-Pierre Marielle an, denen er ein Leben lang verbunden blieb. Den Abschluss am Konservatorium schaffte er nicht, aber die Begegnung mit Delphine Seyrig öffnete ihm die Tür zum Theater und schließlich zum Film. Der tiefen Melancholie, die ihn sein ganzes Leben lang begleitete, stellte er seinen Humor entgegen. Und er, der sich selbst als „hässliches Entlein“ sah, wurde vom Komiker zu einem der größten Verführer des französischen Films. Im Laufe seiner langen Karriere wurde Rochefort drei Mal mit dem wichtigsten französischen Filmpreis César ausgezeichnet. Er erhielt ihn für seine Rollen in den Filmen „Wenn das Fest beginnt ...“ von 1976 und „Die Schlemmer-Orgie“ von 1978. Im Jahr 1999 erhielt er einen Ehren-César für sein Lebenswerk. Neben seinem Beruf und den Frauen hatte Rochefort eine dritte große Leidenschaft: Pferde. Diese Liebe entwickelte sich bei den Dreharbeiten zum Film „Cartouche, der Bandit“ und nahm einen immer wichtigeren Platz in seinem Leben ein. ARTE zeigt das Porträt eines Mannes, der lange brauchte, bis er zu sich selbst stehen konnte und ein Leben lang nicht nur für künstlerische
Abenteuer offen war.
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