Die Klimawissenschaftlerin Julia Pongratz von der LMU München macht deutlich, dass es nicht die eine Methode gibt, um die Erde zu retten. Alle Methoden bergen hochskaliert Risiken, daher braucht es einen Mix von Maßnahmen.
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Die Klimawissenschaftlerin Julia Pongratz von der LMU München macht deutlich, dass es nicht die eine Methode gibt, um die Erde zu retten. Alle Methoden bergen hochskaliert Risiken, daher braucht es einen Mix von Maßnahmen.

Jennie Stephens von der Northeastern University in Boston warnt vor dem Geoengineering. Laut ihr berge es zu viele Unklarheiten und Ungerechtigkeiten, denn wer entscheidet, wann eine globale Manipulation des Klimas richtig ist?

Andreas Oschlies (re.) ist Physiker und Leiter der Forschungseinheit Biogeochemische Modellierung am GEOMAR in Kiel. Laut ihm ist die Erderwärmung ohne Eingriffe ins System nicht auf 1,5 beziehungsweise 2 Grad zu begrenzen.

Die Erderwärmung schreitet voran und die Emissionen müssen gesenkt werden. Es gibt bereits zahlreiche Ideen, wie der Mensch ins Klimasystem eingreifen und die Erde selbst abkühlen könnte -- man spricht vom sogenannten Geoengineering.
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Inzwischen ist es klar: Für die Erderwärmung sind wir verantwortlich und wir müssen die Emissionen senken. Doch das geht viel zu langsam. Was wäre also, wenn wir die Erde selbst abkühlen, ins Klimasystem eingreifen, unser CO2 zurückholen? Das Klempnern am Klima ist längst keine Science-Fiction mehr. Es nennt sich Geoengineering und bündelt verrückte und weniger verrückte Eingriffe ins Klimasystem.
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Aber brauchen wir Geoengineering? Der Physiker Andreas Oschlies vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel gibt eine klare Antwort: „Der Zug ist abgefahren, nur mit Reduktion der Emissionen schaffen wir unsere Klimaziele nicht mehr.“ Ohne Eingriffe ins System werden wir die Erderwärmung demnach nicht auf 1,5 beziehungsweise 2 Grad begrenzen können. Wir müssen, so sieht es auch der Weltklimabericht, einen großen Teil unseres CO2 wieder aus der
Atmosphäre zurückholen, das nennt sich „negative Emissionen“. Es gibt naturnahe Methoden wie Aufforstung, Moore bewässern, CO2 von Biogasanlagen speichern aber auch technische Lösungen wie CO2-Filteranlagen.
Die Klimawissenschaftlerin Julia Pongratz von der LMU München stellt aber klar: „Es ist kein Pferderennen. Es wird nicht die eine Methode geben, die uns rettet.“ Alle Methoden bergen hochskaliert Risiken, daher braucht es einen Mix von Maßnahmen.
Doch es gäbe auch eine schnellere Methode zur Erdballkühlung: Schwefeldioxid mit
Ballons oder Flugzeugen in der Stratosphäre versprühen. Dort entstehen Schwebeteilchen, die sich wie eine Art Sonnenschirm in die Atmosphäre legen und Sonnenstrahlen reflektieren. So könnte man die Erde um ein, zwei Grad kühlen. Doch der Vorschlag ist umstritten.
Es gibt unkalkulierbare Nebenwirkungen: Niederschläge könnten sich verändern, in manchen Regionen käme es zu Trockenheit und Ernteausfällen. Und der Himmel wäre nicht mehr blau. Trotz all dieser Nebenwirkungen sind Feldversuche geplant. Jennie Stephens von der Northeastern University in
Boston warnt vor diesem solaren Geoengineering. Es berge so viele Unklarheiten und Ungerechtigkeiten. „Wir müssen das ausdiskutieren, bevor die Idee weiter vorangetrieben wird.“ Denn: Wer entscheidet, wann eine globale Manipulation des Klimas richtig ist?
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Online verfügbar von 09/05/2025 bis 21/07/2025
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