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Entlang der
Begegnung mit Thomas Manns langjähriger Sekretärin in Amerika, Hilde Kahn, erzählen die
Autoren eine unerwiderte Liebesgeschichte zwischen Sekretärin und Dichter. Die Wiederbegegnung mit dem Haus von Thomas Mann in Pacific Palisades wird zu einer Zeitreise für die intelligente und einfühlsame Hilde Kahn, die, vertrieben aus
Deutschland und um ihre beruflichen Chancen für immer betrogen, mit der Arbeit in der Nähe des „Zauberers“ einen kleinen Trost vom Leben zugespielt bekam. Eingefügt in den Verlauf dieser 12-jährigen Arbeitssituation wird das Leben einer einfachen jüdischen Sekretärin im amerikanischen Exil, ihr Kampf ums Überleben, ihre Begegnungen mit den großen Autoren und ihre Beobachtungen im Hause Mann erzählt. Sie berichtet von Erika, Klaus und Monika - von der Todessehnsucht, die diese - ihrer Meinung nach - verzogenen Kinder kultivieren. Sie entdeckt eine Art „Edelantisemitismus“, als sie - lange nach dem Tod des Dichters - die Aufgabe hat, einen Teil der Tagebücher abzuschreiben. Sie erlebt Eifersüchteleien und die Todesfälle: Klaus, Heinrich, Nelly; sie hört, wie die Frage, ob Thomas Mann nach Deutschland zurückkehren kann, in der Familie diskutiert wird; sie bereitet die ersten Reisen in das zerstörte Deutschland vor - die Reisen nach Frankfurt und Weimar; Weimar liegt im Schatten des immer noch betriebenen Lagers Buchenwald, in dem jetzt Verfolgte des SED-Regimes festgehalten werden, die sich von Thomas Mann ein aufrüttelndes Wort erhoffen.Die letzten Lebensjahre brechen an. „Königliche Hoheit“ wird verfilmt, die Liebesgeschichte von Katia und Thomas. Der 70. Geburtstag Katias wird begangen; eine letzte Zärtlichkeit mit einem amerikanischen Tänzer in Holland wird geschildert; Abschied von Lübeck. Und dann, nach dem Tode des Dichters, die Versuche der Nachkommen, einen eigenen Lebensplatz zu besetzen. Erst ist Erika die Sprecherin der Familie, nach ihrem Tod wechselt diese Rolle zu Golo Mann. Und am Ende dieser Reihe steht Elisabeth Mann Borgese, die bislang geschwiegen hatte und nun mit dem Projekt „Die Manns“ den Zugang zu ihrer Familienwelt geöffnet hat.
Hinweis
Personen
Redaktion: | Anke Hirschel |
von: | Heinrich Breloer, Horst Königstein |
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