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Wie hat sich der Beruf der
Bäuerin in den letzten 100 Jahren verändert? Und was ist übrig vom Klischee über die Bäuerin: Kühe, Küche, Kinderkriegen? In der Dokumentation fragen Steffi Illinger und Julia Zantl nach, wie sich das Rollenbild auf den Höfen in Bayern verändert hat. Drei Bäuerinnen dreier Generationen geben Einblick, ergänzt von Erzählungen der Tochter von Anna Wimschneider, Bäuerin und Autorin des Weltbestsellers „Herbstmilch“.
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„Wenn ich noch einmal zur Welt käme, eine Bäuerin würde ich nicht mehr werden“, resümiert die Bäuerin Anna Wimschneider in ihrem Erfahrungsbericht, der später als Buch mit dem Titel „Herbstmilch“ weltberühmt wurde. Heute liegen ihre in Schulhefte notierten Erinnerungen als besonderer Nachlass in der Bayerischen Staatsbibliothek. Ihre Tochter
Carola nimmt sie für diese Dokumentation noch einmal in die Hand.
Bei Sonnenaufgang zum Melken im Stall, mit dem Ochsengespann zum Pflügen aufs Feld, Heu wenden und sich danach um Haus und Hof kümmern. Der Alltag einer Bäuerin um 1920 bedeutete schweißtreibende Plagerei und harte körperliche Arbeit. Heute sitzt die 24-jährige Landwirtin Barbara Steinberger aus Niederbayern am liebsten auf großen Traktoren, ist Expertin für Saatgut, studiert
Agrarwissenschaft und sagt: „Ich wollte immer Bäuerin werden.“
Wie hat sich der Beruf der Bäuerin in den letzten 100 Jahren verändert? Und was ist heute noch übrig vom Klischee über die Bäuerin: Kühe, Küche, Kinderkriegen? Die Autorinnen Steffi Illinger und Julia Zantl gehen in dieser Dokumentation der Frage nach, wie sich das Rollenbild auf den Höfen in Bayern verändert hat, das stark geprägt war von traditionellen Wertvorstellungen.
Carola Wimschneider erzählt von der Kindheit ihrer Mutter als einfachem Bauernmädchen in den 1920er-Jahren, von der Schufterei im 2. Weltkrieg, als die Männer fehlten, von den Nachkriegsjahren - geprägt von Geldmangel und der gleichzeitigen Notwendigkeit, investieren zu müssen. Eigentlich wäre ihre Mutter unter anderen Zeitumständen gerne Bäuerin gewesen: „Bio-Bäuerin, das wäre schon ihr Leben gewesen, das hätte sie sich vorstellen können. Aber unter den Bedingungen, wo sie Bäuerin war, das wollte sie nicht mehr werden.“
Außerdem kommen drei Bäuerinnen aus drei verschiedenen Generationen zu Wort: Sie blicken zurück auf die Möglichkeiten, die sie hatten, auf Schule und Ausbildung, auf Zwänge, aber auch Freiheiten, die Landleben und Arbeiten auf dem Hof ihnen bieten konnten und können.
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