Themen
Details
Schlüsselkind, Knast, Sozialhelfer - Kalles Geschichte. Früh muss er allein zurechtzukommen. Mit 25 arbeitet er mit benachteiligten Kindern, spricht öffentlich über soziale Teilhabe.„37°“ begleitet Kalle und seine Mutter seit 2011. Der Film erzählt das Erwachsenwerden von Pascal, so sein richtiger Name, in
Berlin-Hellersdorf. Das sind 15 Jahre zwischen Kiez, Jugendhaft und Aufbruch. Am Ende steht die große Frage: Schafft er seine
Ausbildung?Kalle ist überzeugt: „Ich kann in der Gesellschaft etwas verändern. Wenn ich gut bin, wird das in die nächste Generation weitergetragen.“ Der heute 25-Jährige macht eine Ausbildung zum Sozialassistenten, will Erzieher werden. Und er betreut in der Berliner
Arche Kinder und Jugendliche, für die er eine wichtige Bezugsperson ist. „Er versteht uns sehr gut. Ich mag ihn“, berichtet einer der Jugendlichen.2011: Als Kind ist Kalle selbst in der Arche - und oft allein unterwegs. Seine Mutter Kerstin arbeitet im Schichtbetrieb, leitet ihren zehnjährigen Sohn mit Zettelbotschaften durch den Tag: „Pascal, wenn du wach bist, rufe mich bitte an. Dann esse was und ziehe dich an. Kein Blödsinn. Fernseher bitte auslassen. Mama.“Mit 14 hat Kalle große Ziele, mit 16 rutscht er ab, kommt in Jugendhaft. Nach der Entlassung kämpft er sich 2019 zurück ins Leben. Davon handelt der Kino-Dokumentarfilm „Kalle Kosmonaut“ (2022). Der Film weckt öffentliches Interesse für seine Geschichte. Bis heute wird Kalle deutschlandweit eingeladen, diskutiert mit Fachleuten über Jugendkriminalität und soziale Teilhabe.2025: Kalle muss seine Ausbildung schaffen, sich selbst finanzieren und die Vergangenheit verarbeiten. „Ich fall auch immer noch auf die Schnauze und das gehört dazu. Ich lerne dazu. Aber dafür mache ich andere Sachen verdammt richtig.“15 Jahre Leben in Berlin-Hellersdorf - Kalles Weg geht weiter.Die „37°“-Sendung ist am Sendetag ab 8.00 Uhr in Web und App des ZDF verfügbar.
Hinweis
[Ton: Audiodeskription ]
Personen
von: | Tine Kugler, Günther Kurth |
1 weiterer Sendetermin