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Der Sommer ist die Zeit der E-Scooter. 20.000 Miet-E-Scooter sind auf Hamburgs Straßen unterwegs. Dabei ist das Ausleihen einfach: Mit wenigen Klicks kommt man schnell, unkompliziert, emissionsfrei und leise von A nach B - ob zur Arbeit, zur Freundin oder zum Freund oder in die Kneipe. Die rasanten Mobile mit
Akku und Elektromotor, die optisch an Tretroller erinnern, haben aber auch eine problematische Seite: Unachtsam abgestellt sind sie Stolperfallen, schwere Unfälle passieren, Elektroschrott landet in Alster und Elbe. Metropolen wie Paris und Madrid haben die Miet-E-Roller schon verbannt. Auch in einigen deutschen Städten ist die Nutzung inzwischen eingeschränkt worden.In Hamburg kontrolliert die Polizei regelmäßig. „Wir sehen täglich E-Scooter, die auf der falschen Seite auf dem Radweg unterwegs sind. Dabei gilt auch für sie das Rechtsfahrgebot“, sagt Einsatzleiterin Daniela Petersen. Dazu kommen schwere Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung: schnell mal bei Rot über Ampel! Das kostet zwischen 60
Euro und 180 Euro. Selten, aber besonders gefährlich sind private E-Scooter, die getunt deutlich mehr als die erlaubten 20 km/h fahren. Deshalb bekommen die Hamburger Fahrradstaffeln der Polizei bei ihrer Schwerpunktkontrolle in der Innenstadt Unterstützung von Beamten mit Motorrad. Falls jemand mit einem getunten E-Scooter flüchtet, müssen sie dranbleiben können.In der Freien und Hansestadt sind vier
Anbieter von Miet- bzw. Sharing-E-Scootern aktiv: Bolt, Dott, Lime und Voi bieten Mobilität zum Mieten an. Mehrere Millionen Mietvorgänge verbuchen sie pro Jahr. 2019 wurden E-Scooter in Deutschland zugelassen. Seitdem kämpfen die Anbieter gegen ihr schlechtes Image. Hamburg hat reagiert und Sperrbereiche sowie offizielle Abstellzonen eingerichtet. Zudem wurde innerhalb des Rings 2 die Anzahl der E-Roller inzwischen auf 1000 Stück pro Anbieter reduziert. Über die Website „Scooter-Melder.de“ können falsch abgestellte E-Roller und Vandalismus gemeldet werden.Weitere Maßnahme: Eigene Fußpatrouillen der Anbieterfirmen kontrollieren besonders stark frequentierte Bereiche. Takin Karampour und Karthik Lokesh sind für die Firma Voi rund um den Hamburger Hauptbahnhof unterwegs. Ihr Job: umgeworfene und falsch abgestellte E-Scooter ordnungsgemäß aufstellen, kaputte und dreckige Fahrzeuge melden und Präsenz zeigen. Sechs Stunden pro Tag sind sie im Einsatz - bei jedem Wetter.Benjamin Schmidtke und sein Team von Lime reparieren, putzen und prüfen bis zu 100 E-Scooter pro Tag. 46 austauschbare Module sollen eine schnelle Reparatur garantieren. Zwischen zehn Minuten und zwei Stunden braucht der Mechaniker Ramin Karim pro Scooter, damit er wieder in den Zyklus kann. Bevor das Fahrzeug wieder auf die Straße kommt, muss es auf die Teststrecke vor der Werkstatt: Ohne die Freigabe von Mechaniker-Kollege Emmanuel Obasi darf kein E-Scooter raus. Auf dem Gelände werden auch mehrere Hundert Akkus geladen. Der spätere Austausch vor Ort ist ein Knochenjob für Service-Mitarbeiter Frederik Rose, denn jeder Akku wiegt 7,5 Kilogramm.„Die Nordreportage“ begleitet auch die Fahrradstaffeln der Polizei Hamburg bei einer Schwerpunktkontrolle und zeigt die komplexe Logistik hinter dem E-Scooter-Geschäft.
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