Umwelt-Crime: Das Millionengeschäft des Vogelschmugglers

Deutschland, 2025
bis 16:15
Recht und Kriminalität
  • Stereo
  • Breitwand-Format 16:9
  • Untertitel
  • HDTV
  • 20250831154500
VPS 15:45

Themen

    Details

    Europa ist ein lukrativer Markt für Vogelschmuggler. Exotische Vögel wie Papageien oder ihre Eier werden aus Ländern wie Brasilien heraus geschmuggelt. Ohne Rücksicht auf bedrohte Arten. Der Österreicher Johann Zillinger ist eine große Nummer in der Tierschmuggelszene. 30 Jahre lang schmuggelt er seltene Papageien von Brasilien nach Europa - und verkauft sie für bis zu 90.000 Euro pro Ara. Seine Methoden werden immer raffinierter. Ende der Achtzigerjahre gerät der junge Österreicher Zillinger eher durch Zufall an die Tiermafia. Im Auftrag eines Schweizer Geflügelzüchters spürt er seltene Hyazinth-Aras im brasilianischen Regenwald des Pantanals auf und schmuggelt die Tiere nach Europa. Das ist in der Zeit noch leicht. Körperscanner und akribische Kontrollen an den Gepäckschaltern gibt es noch nicht. Zillinger betäubt die exotischen Vögel und bringt sie in kleine Plastikröhren verpackt, dicht an dicht in einer Tasche gestapelt an Bord des Flugzeugs. Die Zöllner besticht er mit Strumpfhosen und kleinen Geldbeträgen. Dass die Tiere vom Aussterben bedroht sind, kümmert ihn nicht. Das steigert eher ihren Wert. Die Erlöse für die Deals sind gewaltig. Das Geschäft lohnt sich. Selbst mehrere Festnahmen können ihn nicht stoppen. „Es war wie eine Sucht“, erzählt der Profischmuggler später einmal. Er macht weiter und verfeinert seine Betrugsmuster. Weil viele der empfindlichen Papageien bei den Flügen sterben und die Grenzkontrollen schärfer werden, ändert der Schmuggler seine Methoden. In den Folgejahren transportiert Zillinger nicht mehr ausgewachsene Tiere, sondern Vogeleier nach Europa. Die Eier versteckt er in seinem Gürtel - so kommt er durch die Zollkontrollen. In Vogelfarmen in Österreich brütet er die Tiere dann aus und verkauft sie als „Nachzucht“. Er fälscht die Papiere, legt den Vögeln ID-Ringe von verstorbenen Tieren an und setzt ihnen gefälschte Mikrochips ein. Seine kriminelle Energie ist groß. Warum geht das so lange gut? Warum schöpfen die Zollbeamten an den Grenzen keinen Verdacht? Wie trickst Zillinger die Kontrolleure aus? Tierschmuggler Zillinger lernt die Menschen kennen, die sich gerne mit solch außergewöhnlichen Vögeln schmücken: Geschäftsleute, vermögende Sammler, Millionäre, die schon alles haben. Er erfährt, dass die bunten Aras das neue Statussymbol für Europas Oberschicht sind. Die Superreichen geben sich mit den exotischen Vögeln den Hauch des Exzentrischen. Die Umwelt-Crime-Doku rekonstruiert den Fall des Vogelschmugglers und geht der Frage nach, wie es Johann Zillinger schafft, jahrelang die Behörden auszutricksen.

    Hinweis

    Personen

    von:Volker Wasmuth, Lena Solberg

    1 weiterer Sendetermin



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