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Max, Constanze und Katharina sind schwerkranke Kinder: Dem siebenjährigen Max fehlt ein wichtiges Enzym, er ist kleinwüchsig, kann nicht lange sitzen und trägt ein Korsett zur Stabilisierung. Constanze (14) hat Kinderdemenz: eine Stoffwechselerkrankung, die unheilbar und unaufhaltsam voranschreitet. Und Katharina (9) ist von Geburt an mehrfach schwerstbehindert. Sie benötigt regelmäßig ein Beatmungsgerät. Der
Elternalltag ist bestimmt durch Pflege und Aufmerksamkeit. Eine längere Fahrt mit der Bahn oder mit dem Auto wäre für sie zu beschwerlich geradezu fast unmöglich.
Rechtsanwalt Stefan Hinners ist ein ausgewiesener Experte im Luftrecht, seit Jahrzehnten passionierter Berufspilot und Fluglehrer und hat ein großes Herz. Immer, wenn Bedarf ist, fliegt er los. Führungskräftecoach und Fluglehrer Markus Werthen hat auch nicht lange überlegt: „Nachdem ich endlich mein eigenes Flugzeug hatte, war das für mich klar. Das ist eine gute Sache, da mache ich mit. Unterstützung für kranke Kinder leisten zu können und dies mit meiner jahrzehntelangen Passion für die Fliegerei zu verbinden ist ein Geschenk“, sagt er. Beide gehören dem Pilotennetzwerk Flying Hope an. Ein Verein, 2010 gegründet, durch Spenden und Mitgliedsbeiträgen finanziert. Die Idee: Unterstützung und Entlastung für
Familien bei ihrem herausfordernden Pflegealltag. Dies ist nur möglich, weil die Piloten ihre Zeit und ihre Flugzeuge kostenlos zur Verfügung stellen. „Also, wenn man sieht welche
Belastung diese Eltern auf sich nehmen müssen, wenn man da so ein kleines bisschen geben kann, finde ich das großartig, das macht mich glücklich“, schwärmt Stefan Hinners.
Max, Katharina und Constanze werden von ihnen zu Therapien in Kliniken und zu Hospizaufenthalten geflogen. Im Hospiz werden die Kinder von Fachpersonal betreut und die Eltern bekommen die Chance, sich von der Rundumversorgung ihrer kranken Kinder zu erholen. Für die Kleinen ist der Aufenthalt kostenlos, die Auszeit der Eltern wird über Spenden finanziert.
Markus Werthen und Stefan Hinners sind auf den Notfall in der Luft vorbereitet. Kollabiert ein Kind oder hat es Atemnot wird gelandet. „Das lässt sich immer strategisch einplanen. Aber das Schöne ist, wir haben hier auf unserer Route mehrere Plätze. Und wenn ich einen Notruf sende, steht da schon ein Rettungswagen und das in maximal sechs bis sieben Minuten. Zum Glück ist das noch nicht passiert und dafür bin ich dankbar,“ versichert Stefan Hinners. Kleine Flugplätze, keine Abfertigungszeiten, Zeitersparnis für Eltern und Kinder. Viele Flughäfen sind Unterstützer des Projekts und verzichten auf Start- und Landegebühren.
Wer ein krankes Kind hat, ist jeden Tag mit vielen Sorgen und Ängsten konfrontiert.
Zur psychischen Belastung für die Familien gesellen sich häufig organisatorische Schwierigkeiten. Wenn Kinder und Eltern wohlauf aus den kleinen Flugzeugen von Stefan Hinners und Markus Werthen steigen, strahlen ihre Gesichter.
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