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Jeder erfährt einmal, was Macht ist, sie kann mal subtil, mal massiv negativ sein. Macht kann Menschen verändern, sie impulsiv und weniger empathisch machen. Manchmal wird man sogar blind vor Macht. Das verursacht Konflikte oder sogar Kriege. Aber wenn Macht so viele Schattenseiten hat, wäre es da nicht mal an der Zeit, dieses Macht-Korsett abzustreifen?
Schon Zweijährige wissen, wer auf dem Spielplatz das Sagen hat. Und das bleibt so in der Schule, im Büro, im Sportverein in der Familie. Anscheinend haben viele eine Art eingebautes „Hierarchometer“, das ihnen in jeder sozialen Situation Orientierung gibt, wer oben steht und wer unten. Gemeinschaft ohne feste Machtstrukturen wurde und wird immer wieder ausprobiert. Solidarische Landwirtschaft, Kibbuz, Genossenschaften, vieles funktioniert erstaunlich gut, wenn alle etwas zu sagen haben. Das Jäger-und-Sammler-Volk der Bayaka etwa lebt am Kongo auch heute noch in einer egalitären sozialen Gemeinschaft. Es gibt keinen Anführer und keine Hierarchie. Macht wird nur dann ausgeübt, wenn es beispielsweise darum geht, die Jagd zu koordinieren. Also könnten die Menschen ohne Macht leben? Oder ist die Gesellschaft doch viel zu komplex, um ohne Hierarchien auszukommen?
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