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Jahrhundertelang herrschte die Genueser Adelsfamilie Grimaldi über umfangreiche Gebiete in Frankreich. Darunter auch über das
Fürstentum Monaco, das damals nicht mehr als ein abgelegenes Fischerdorf war. Mit Unterstützung von Kaiser Napoleon III. verwandelte Fürst Charles Grimaldi den kargen Felsen um 1860 in das Glücksspielparadies Monte Carlo.
Die erste Folge der Dokumentation zeichnet den Gründungsmythos eines der kleinsten und dabei bekanntesten Länder der Welt nach - zwischen geopolitischer Strategie, kapitalistischer Utopie und fürstlicher Inszenierung.
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Das Fürstentum Monaco erstreckt sich an den Ufern der französischen Riviera auf einer Fläche von nur zwei Quadratkilometern. Der Zwergstaat übt auf viele Menschen eine geradezu magische Anziehungskraft aus, wirft aber auch jede Menge Fragen auf. Die erste Folge der Dokumentation erzählt von den bewegten Anfängen Monacos.
Im 13. Jahrhundert eroberte die aus Genua verbannte Adelsfamilie Grimaldi den strategisch wichtigen Felsen mit einer List und schuf so den Gründungsmythos des Fürstentums. Die Grimaldis hielten sich an der Macht, indem sie den Schutz mächtiger Verbündeter suchten: Sardiniens, Savoyens, der Provence, Spaniens und schließlich Frankreichs. Der Vertrag von Péronne im Jahr 1641 stellte das zum Fürstentum erhobene Monaco unter den Schutz der französischen Krone. Die Grimaldis dienten in der königlichen Armee, lebten in Versailles und Paris. Währenddessen wurde das abgelegene und arme Monaco sich selbst überlassen.
Charles III. verstand als erster Grimaldi, dass das Fürstentum über eine strategische Situation verfügte. Er wollte Monaco zum Urlaubsziel des Glücksspiels und des boomenden Badetourismus machen. Über die Société des Bains de Mer veranlasste er den Bau eines Kasinos, eines Opernhauses und prunkvoller Hotels. Nach und nach avancierte Monaco zum Luxus-Reiseziel der europäischen Elite.
Unterdessen kam es zu sozialen Spannungen: Ganz Monaco war in der Hand der SBM, die alle Versorgungseinrichtungen verwaltete und französische wie italienische Zuwanderer zu Hungerlöhnen beschäftigte. Monacos Bewohner, fernab von Macht und Kasino lebend, gingen 1910 schließlich auf die Barrikaden. Dem Fürsten trotzten sie das Versprechen einer Verfassung ab. Der Erste Weltkrieg führte schließlich zu einem Einbruch der Besucherzahlen in Monte Carlo. Hatte Monaco seine Glanzzeiten bereits hinter sich?
Hinweis
2011 verfolgten weltweit eine Milliarde Zuschauer die Hochzeit von Albert II. von Monaco und Charlène Wittstock. Warum weckt das kleine Fürstentum so großes Interesse? In Monaco, einem gerade einmal zwei Quadratkilometer großen Stadtsaat, ist jeder zweite Einwohner Millionär. Seine
Geschichte und die Geschichte der Grimaldis ist seit Jahrhunderten geprägt vom Kräftemessen der europäischen Großmächte. Monaco stand mehrmals kurz vor dem Ende, hat es aber geschafft, sich unentbehrlich zu machen. Erkundungen in einem Staat ohne Land.Synchronfassung
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