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In den 1920er
Jahren verlor Monaco sein europaweites Glücksspielmonopol. Das dadurch geschwächte Fürstentum fand jedoch mit Holdings neue Wege, um große Vermögen ins Land zu holen, und sicherte den reichen Inhabern dieser Finanzgesellschaften absolute Diskretion zu. Doch das weckte auch Begehrlichkeiten: Die Faschisten forderten den Anschluss an Italien, Nazis und Kollaborateure brachten ihre unrechtmäßig erlangten Vermögen dort in Sicherheit, und bei der Befreiung zeigten sich auch die Kommunisten interessiert. Nach 1945 musste der junge Prinz Rainier ein vom Krieg gezeichnetes Land wieder aufbauen.
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Nach dem Ersten Weltkrieg lag Monaco am Boden: Das Kasino warf keine Gewinne mehr ab, die Société des Bains de Mer versank in Schulden und dem Fürstentum drohte ohne legitimen Thronfolger der Untergang. Um zu verhindern, dass ein deutscher Prinz den Thron besteigt, drängte
Frankreich Prinz Louis II. dazu, seine uneheliche Tochter Charlotte zu adoptieren. Sie wurde mit dem Grafen Pierre de Polignac verheiratet und gebar den späteren Prinzen Rainier III. - die Dynastie war gerettet.
In den 1920er Jahren erlebte Monte Carlo eine Renaissance und avancierte zum weltweiten Zentrum für Sport, Unterhaltung und Kultur, das von bekannten Künstlern frequentiert wurde. Doch der quasi in Privatbesitz befindliche Zwergstaat weckte auch Begehrlichkeiten. So versuchte der zwielichtige Waffenhändler Basil Zaharoff, Monaco zu kaufen, um seiner jungen Frau ein Leben als Fürstin zu ermöglichen - ohne Erfolg. Prinz Louis II. glänzte durch
Abwesenheit und überließ der SBM die wirtschaftliche und Frankreich die politische Führungsrolle.
Im Schatten des Kasinos schwelte die soziale Unzufriedenheit. 1937 kam es zum Generalstreik, woraufhin Frankreich den autoritären Präfekten Émile Roblot einsetzte. Dann kam der Zweite Weltkrieg. Louis II. war ein Bewunderer von Marschall Pétain. Monaco kollaborierte mit den Achsenmächten und wurde aufgrund seines steuerlichen Status‘ zum Schwarzmarktparadies mit Holdings, Schmuggel und NS-Bankgeschäften.
Nach dem Sieg der Alliierten erwogen zunächst die Kommunisten und später auch die Franzosen eine Annexion Monacos. Doch dazu kam es nicht. Erbprinz Rainier, der bereits 1944 Roblots Rücktritt erwirkt und sich den Forces Françaises Libres angeschlossen hatte, wurde nach dem Tod seines Großvaters im Jahr 1949 Fürst des ruinierten Staates.
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