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Der umstrittene „Scharon-Plan“, der den Abzug der israelischen Armee und der Siedler aus dem Gazastreifen im Jahr 2005 vorsah, stellte die Weichen dafür, dass die Hamas dort die Kontrolle übernahm. Zudem gefährdete er die Friedensverhandlungen. Auch zwischen dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu und dem ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama war die israelische Siedlungspolitik ein Streitthema: Der israelische Ministerpräsident vereinbarte mit der Hamas die Freilassung von mehr als 1.000 palästinensischen Gefangenen - darunter der Mann, der später den Terroranschlag vom 7. Oktober 2023 planen sollte.
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Im Jahr 2003 überraschte der israelische Ministerpräsident
Ariel Scharon die internationale Gemeinschaft mit seiner Entscheidung, die israelische Armee und die Siedler aus dem Gazastreifen abzuziehen. Doch schon der Abzug selbst verlief dramatisch und mündete im unerwarteten Wahlsieg der Hamas, die daraufhin die Kontrolle über den Gazastreifen übernahm. Die Anführer beider Lager und ihre wichtigsten
Berater beschreiben die diplomatischen Spannungen im Vorfeld von Scharons Abzugsplan sowie ihre Bemühungen zur Schadensbegrenzung.Im Jahr 2009 stritten sich die gerade ins Amt gekommenen Staatsoberhäupter Benjamin Netanjahu und Barack Obama auch über den Umgang mit dem Nahostkonflikt. Ehemalige israelische, amerikanische und palästinensische Regierungsvertreter erzählen, wie Obama Netanjahu unter Druck setzte, um der Besiedlung palästinensischer Gebiete Einhalt zu gebieten. Die damalige US-Außenministerin Hillary Clinton schildert, wie es ihr gelang, Netanjahu und den Palästinenserführer Mahmud
Abbas an den Verhandlungstisch zu bringen, um ein nachhaltiges Friedensabkommen zu erwirken. Der Gipfel scheiterte jedoch kläglich, die beiden trafen sich danach nie wieder.Hamas-Führer und israelische Staatsbedienstete berichten, wie Netanjahu einen bemerkenswerten Vertrag mit der Hamas aushandelte: den Austausch einer israelischen Geisel gegen mehr als 1.000 palästinensische Gefangene - darunter der Mann, der später den Terroranschlag vom 7. Oktober 2023 planen sollte.Neben den ehemaligen US-Außenministerinnen Condoleezza Rice und Hillary Clinton kommen der ehemalige israelische Ministerpräsident Ehud Olmert, Ariel Scharons engster Berater Dov Weissglas sowie hochrangige Palästinenservertreter, darunter Präsident Abbas‘ Bürochef Rafik al-Husseini, zu Wort. Befragt wurden zudem die Hamas-Chefs Khaled Mashal und Ismail Haniyeh, wobei letzterer nur einen Monat nach dem Gespräch bei einem israelischen Anschlag ums Leben kam.
Hinweis
Synchronfassung
Personen
Regie: | Tim Stirzaker, Tania Rakhmanova |