Die Nordreportage

Hauchzart und handgemacht - Porzellan aus Fürstenberg

bis 18:45
Reportage
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    Es ist weltweit bekannt, beliebt bei Sammlern, Gourmetköchen und Privatleuten und manchmal ein Vermögen wert. Und es ist das Gastgeschenk der niedersächsischen Politiker für Gäste aus aller Welt: Fürstenberg Porzellan. Fürstenberg ist nach Meissen die zweitälteste Porzellanmanufaktur in der Bundesrepublik Deutschland. Die Manufaktur im Landkreis Holzminden wurde gegründet, um das Geheimnis der Porzellanherstellung in Europa zu entschlüsseln und selbst zu produzieren. Fürstenberg war dabei erfolgreich! Gourmetköche, Sammler, Hoteliers und Privatleute schwören noch heute auf die ebenso zarten wie haltbaren Stücke aus Niedersachsen. Auf dem Schlossgelände an der Weser stellen seit 1748 „Porzelliner“ feines Porzellan her, mit viel Erfahrung, ruhigen Händen, Leidenschaft und Beharrlichkeit. Dabei hat sich weder am Standort noch an der Herstellung seit fast 300 Jahren viel verändert. Vom Mischen der Rohstoffe bis zum letzten Brand - in Fürstenberg ist fast alles Handarbeit! Neben der Manufaktur gibt es im Schloss Fürstenberg Norddeutschlands einziges Porzellanmuseum. Besonders beliebt: Regelmäßig bietet Museumsdirektor Christian Lechelt eine Sprechstunde an, bei der Privatleute und Hobbysammler ihr Porzellan mitbringen und erfahren können, wie alt ihr Stück ist und ob es sich um eine Rarität oder gar eine Fälschung handelt. Ein antikes Service aus der Manufaktur kann durchaus eine halbe Million Euro wert sein. Harald Schmalhaus aus Hamburg ist einer der Letzten, die Porzellan noch fachkundig reparieren können. Ein gesuchter Experte, dessen Kundschaft aus ganz Europa anreist. Er und seine Mitarbeitende Emma Till übernehmen auch beinahe „aussichtlose Fälle“, etwa Kartons voller Scherben. Dann modellieren und ergänzen die beiden fehlende Elemente, kleben, bemalen, brennen und vergolden, bis am Ende Porzellan-Patient und Kunde strahlen. Was Porzellan so besonders macht, sind seine Eigenschaften. Zum einen die extreme Härte: ein Quadratzentimeter Porzellan widersteht einer Druckbelastung von fünf Tonnen. Außerdem lassen sich Haptik, Lichtdurchlässigkeit und das strahlende Weiß mit kaum einem anderen Material vergleichen. Schon König Friedrich der Große erkannte die Möglichkeiten von Porzellan als diplomatisches Geschenk. Und auch heutzutage ist das traditionelle Gastgeschenk der Landesregierung Niedersachsen für Gäste aus aller Welt das „Iconic-Piece“ aus Fürstenberg: das Niedersachsen-Ross. Jedes Stück wird in mehreren Tagen Handarbeit aus 17 Einzelteilen hergestellt. „Die Nordreportage“ begleitet Menschen in Norddeutschland, die bis heute Geheimnisse um den uralten Werkstoff Porzellan hüten und edle Produkte der klassischen Keramik herstellen, reparieren und bewahren.

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    Personen

    von:Anja Schlegel


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