Themen
Details
Die Bilder des blau erleuchteten Hamburger Hafens sind längst zu einem Markenzeichen der Freien und Hansestadt geworden, aber das war nicht immer so. Vor dem ersten Blue Port 2008 mussten der Hamburger Lichtkünstler Michael Batz und der Technikspezialist Sascha Hamann um jeden Cent kämpfen. In diesem Jahr gibt es das faszinierende Lichtspektakel zum zehnten Mal und diesmal wollen Michael Batz, Sascha Hamann und ihr Team noch ganz neue Akzente setzen! Durch außergewöhnliche Positionen für die blauen Leuchtstoffröhren. Wie sieht die künstlerische Planung aus, wie die technischen Vorbereitungen, wie die ausgeklügelte Logistik, um die bis zu 12.000 Lichter und rund 50 Kilometer Kabel im Hafen zu installieren?
Mehrere Wochen lang sind die Techniker und ein Team von professionellen Industriekletterern dann unterwegs, um die Lampen an den entlegensten Orten zu installieren. So erstrahlt ab dem 10. September unter anderem das Dach der Elbphilharmonie im geheimnisvollen blauen Licht, genauso wie die benachbarte fragile Metallspitze des Hanseatic Trade Centers. Die Ausleger der Hafenkräne, das runde Dach des Musicaltheaters „König der Löwen“ und die markante Skyline der berühmten Köhlbrandbrücke leuchten zwei Wochen lang blau.
Eine der Herausforderungen ist dabei, dass der Hafen ein Hochsicherheitsgebiet ist, in das man nicht einfach hinein oder heraus kommt. In den Docks von Blohm+Voss liegen im Bau befindliche Fregatten der Marine, deren Technik Unbefugte nicht sehen dürfen. Auf den Containerterminals fahren 100 Tonnen schwere Van Carrier, zwischen denen der Aufenthalt lebensgefährlich ist. Zusätzlich spielt das Wetter eine wichtige Rolle. Dauerregen macht die Arbeit auf den Metalloberflächen von Kränen und Masten zu einer Rutschpartie, immer wieder müssen geplante Arbeitstage kurzfristig verschoben werden. All das erschwert die Arbeit des Blue Port-Teams zusätzlich.
Energie sparen ist dabei ein wichtiges Thema. Wo es geht, wird LED-Technik eingesetzt. Bei den Leuchtstäben selbst muss es aber die konventionelle Leuchtstoffröhrentechnik sein, so Michael Batz. Nur sie ergibt das sanfte und weit sichtbare blaue Schimmern. Da die Produktion dieser Röhren mittlerweile eingestellt worden ist, hat Sascha Hamann schon vor Jahren die weltweit verfügbaren Lagerbestände an blauen Leuchtstoffröhren aufgekauft.
Und dann ist da noch der Abend des Light-up am 10. September: auf Knopfdruck sollen alle 12.000 Lampen zeitgleich angehen. Mittlerweile erledigen das zahlreiche per Mobilfunk gesteuerte Relais, Zeitschaltuhren und Funkschalter. Für ein paar Leuchten an besonders exotischen Orten muss die Crew von Blue Port auch am Startabend aber noch persönlich hoch hinausklettern und die Schalter per Hand umlegen.
Hinweis
Personen