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„Leipzig ist offen. Ich glaube, dass Leipzig den idealen Nährboden hat für Menschen, die träumen. Also mit klein-klein gibt sich hier niemand zufrieden. Größenwahn - aber das ist etwas, was gut ist. Weil es Visionen macht.“, so beschreiben Leipzigerinnen und Leipziger ihre Stadt.
Was hat Leipzig, das andere Städte nicht haben? Eine besondere DNA? Als Stadt der friedlichen Revolution ist sie über die Grenzen hinaus bekannt. Gerade junge Menschen werden vom Charme der Messestadt angezogen, die Stadt gilt als weltoffen und liberal. Doch welche Auswirkungen haben die dramatischen Veränderungen in den 1990er-Jahren auf die heutige, jüngere Generation?
In vier Kapiteln beschreibt der Film Leipzigs Entwicklung in den letzten 35 Jahren - Von der kaputten Stadt und gescheiterten Visionen, über den Mythos Boomtown bis zum echten Aufschwung und der Aussicht auf weiteres Wachstum. Erzählt wird vom besonderen Lebensgefühl in Leipzig aus der Sicht jüngerer Stadtbewohnerinnen wie der Schauspielerin Mai Duong Kieu, der Autorin Greta Taubert und der Stadtforscherin Elisa Gerbsch. Sie beschreiben mit persönlichen Erlebnissen den enormen Veränderungsprozess der Stadt, reflektieren den damit verbundenem, gefühlten Dauerdruck und die Dynamik der boomenden Stadt.
Dazu kommen die Erinnerungen von Zeitzeugen, die in Leipzig etwas Besonderes bewegt haben oder dies heute noch tun. Michael Kölmel, bekannter Filmrechtehändler und Fußballinvestor, erzählt vom Umbau des Zentralstadions und seiner Suche nach einem großen Sponsor für künftigen Erstligafußball. Der Unternehmer Ludwig Koehne kaufte in den 1990er-Jahren den Leipziger Traditionsbetrieb Kirow, ist heute mit den dort hergestellten Eisenbahnkränen Weltmarktführer und beschert Leipzig eine neue Architekturvision der Moderne. All das und vieles mehr ordnen die gebürtigen Leipziger Mike Hoffmann und Thomas Seyde hintergründig und humorvoll in die jüngste Stadtgeschichte ein.
Mit Hilfe von seltenem Archivmaterial, eindrücklichen Interviews und hochwertigen Luftaufnahmen kommen Leipzig-typische Visionen und ihre Folgen auf den Prüfstand. Vom „Peanuts“-Skandal um Baulöwe Jürgen Schneider, über die zunächst hoffnungsvoll gestartete Olympiabewerbung für 2012, von den Geburtswehen des RB-Fußballmärchens bis zu den so gegensätzlichen Leipzig-Wahrzeichen wie Völkerschlachtdenkmal und Niemeyer-Kugel.
Die Dokumentation des MDR erforscht, ob es in der Messestadt eine ganz besondere Mischung aus erfolgreichen oder schlicht verrückten Visionen gibt, die besonders im Fall von Leipzig auch immer wieder in Größenwahn umgeschlagen sind. Es werden die Fragen gestellt: Was sind die größten Herausforderungen Leipzigs und welche Visionen braucht die immer weiterwachsende Stadt noch, um den drängenden Fragen der Zukunft gerecht zu werden?
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