Themen
Details
Die höchsten Berge der Erde mit ihren schneebedeckten Gipfeln, aber auch dichte Wälder, durch die Nashörner und Tiger streifen und fruchtbare Flussebenen: Nepal ist ein Land der Vielfalt.
Abgeschiedene Dörfer prägen das Land ebenso wie turbulente Städte mit historischen Tempeln und Palästen. Der kulturelle Reichtum und die einzigartige Natur machen Nepal zu einem beliebten Reiseziel. Doch nur wenige wagen hier den Neuanfang, auf dem Dach der Welt.
Einer von ihnen ist Ben Matern. Eigentlich will der junge Mann aus Schleswig-Holstein nur eine Auszeit von seinem Bürojob nehmen, als er 2015 nach Nepal kommt. In einem Kinderheim in Kathmandu hilft er für ein paar Wochen aus und merkt: Hier will er nicht mehr weg. Die Freundlichkeit der Menschen, erzählt Ben, habe ihn von Anfang an beeindruckt, und die Kinder seien ihm schnell ans Herz gewachsen: „Für mich ist das Familie pur.“ Vormittags verdient der inzwischen 45-Jährige sein Geld mit Deutschunterricht, nachmittags ist er weiterhin im Heim, hilft bei den Hausaufgaben oder gibt Klavierunterricht. „Ich bin angekommen“, sagt Ben über sein neues Leben, „es geht mir fantastisch.“ Nicht nur die Menschen, auch die Schätze der Natur Nepals faszinieren ihn. Und so plant Ben eine herausfordernde Wanderung: Er will den Mount Everest, den höchsten Berg der Erde, aus der Nähe sehen.
Natalie Dörfler ist für einen Job nach Nepal gekommen - und der Liebe wegen geblieben. Auch beruflich wagt die gelernte Fremdsprachenassistentin in der Ferne nochmal den Neuanfang: „Ich habe gemerkt, dass ich was Praktisches machen möchte.“ Und so erfüllt sich die junge Bayerin in Kathmandu einen langgehegten Traum und eröffnet ihre eigene Bäckerei. Die Brote seien der Renner - an den Rezepten für die Naschereien habe sie erst mal feilen müssen, erzählt Natalie Dörfler lachend: „Die Leute hier haben einen wesentlich süßeren Gaumen als die Deutschen.“ Inzwischen trifft sie den Geschmack der Einheimischen und leitet neben der Bäckerei auch noch ein Restaurant.
In einem abgeschiedenen Bergdorf lebt Georg Dauster. Der gebürtige Saarländer kommt 1989 zum ersten Mal nach Nepal und ist sofort in den Bann gezogen: „An meinem 27. Geburtstag war ich gerade in den Bergen. Da gab es kein Licht, und die Sterne waren so nah“, erzählt er. „Ich habe festgestellt, dass Leute, die weniger Geld haben als ich und nicht mal übers Jahr kommen, glücklicher sind als ich.“ Und so beschließt der gelernte Metallbauer, sein Glück ebenfalls hier zu suchen - und findet es. Zusammen mit seiner Frau Radhika hat er einen Bio-Bauernhof aufgebaut, mit vielen Tieren und grünen Feldern, die sich auf Terrassen an den Hang schmiegen. Die Verbindung in seine alte Heimat hält Georg durch seine Besucher, für die er ein Gästehaus gebaut hat. Oft kommen Touristen, aber auch alte Freunde aus Deutschland, denen er am liebsten mit dem Geländemotorrad die Berglandschaft zeigt.
Hinweis
Personen