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Die traditionsreiche ZDF-Kultursendung „aspekte“ wird in diesem Jahr 60. Ein Anlass, sich zu erinnern, zu schwärmen, sich zu erregen und zu schmunzeln.
Kultur hat viele Aspekte - und so sind 60 Jahre „aspekte“ im ZDF ein Zusammentreffen von Hoch- und Popkultur, von Mainstream und Avantgarde, von Altmeistern und Newcomern. Zum Jubiläum ein Blick zurück auf unvergessliche Momente der „aspekte“-Geschichte.
Die Dokumentation feiert ein Wiedersehen mit großen Dichtern und Denkern, Film-, Opern- und Theaterstars, Musikgenies und Malerfürsten, Enfants terribles, skurrilen Szenen und natürlich dem Sound der jeweiligen Zeit.
Widmete sich „aspekte“ in den Gründerjahren noch ganz den klassischen Kultur-Ressorts, spiegelte die Sendung wenig später auch das gesellschaftliche Aufbegehren der 68er-Bewegung wider. „Der Kulturkampf in Deutschland geht durch den Magen von ‘aspekte‘“, wie Daniel Cohn-Bendit feststellte. „aspekte“ greift bis heute Themen auf, die damals noch nicht als kulturwürdig angesehen wurden: Jugendrebellion, anti-autoritäre Erziehung, Popmusik, sexuelle Revolution, Feminismus, aber auch Denkmalschutz, Bürgerinitiativen, Stadtplanung, Umwelt und Ökologie, Massentourismus, Design und Werbung.
Aus dieser Beschäftigung sind eine ganze Reihe von ZDF-Formaten und -Initiativen entstanden, die Fernsehgeschichte geschrieben haben: Literatursendungen wie „Das Literarische Quartett“ und später „Das blaue Sofa“ sind aus der „aspekte“-Redaktion ebenso gegründet worden wie die Denkmalschutzkampagne „Bürger, rettet Eure Städte“ und natürlich der renommierte „aspekte“-Literaturpreis.
„aspekte“ ist auch ein Debatten-Feuilleton. Diskussionen wie die um Martin Walser und Ignaz Bubis zu Auschwitz als „Moralkeule“, Günter Grass‘ Mitgliedschaft in der Waffen-SS, um Multi-Kulti und Integration, den Islam in Deutschland oder Identitätspolitik und Wokeness spiegeln sich in „aspekte“ differenziert und meinungsstark wider. Und immer schaut „aspekte“ auch über den Tellerrand hinaus: ins Kulturleben der DDR, auf die Umbrüche im Sowjetimperium, die Jugoslawienkriege, analysiert die weltweiten Erschütterungen nach dem 11. September 2001, dem russischen Überfall auf die Ukraine und den Gaza-Krieg als Folge des 7. Oktober.
„aspekte“ thematisiert die Verdrängung deutscher Vergangenheit, die Neonazis des NSU und seine Opfer und die Veränderungen durch Globalisierung und Klimakatastrophe, sowie die Herausforderungen, vor die uns Flüchtlingsströme stellen.
Eine spannende, bewegende und vergnügliche Zeitreise - denn: 60 Jahre „aspekte“ sind 60 Jahre Kulturgeschichte der Bundesrepublik Deutschland.
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