Camille Claudel, eine Jahrhundertkünstlerin

Frankreich, 2024
bis 11:15
Künstlerinnenporträt
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Die Skulptur "Femme accroupie" entstand in den Jahren 1884 bis 1885, als Camille Claudel Anfang 20 war.


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Die Skulptur "Femme accroupie" entstand in den Jahren 1884 bis 1885, als Camille Claudel Anfang 20 war.


Bild 2

Das Porträt der französischen Bildhauerin Camille Claudel hängt heute im Musée Rodin. Claudel war nicht nur langjährige Schülerin von Auguste Rodin, sondern auch seine Geliebte.


Bild 3

Eine Aufnahme aus dem Jahr 1887 von Camille Claudel (li.) und die britische Bildhauerin Jessie Lipscomb (re.) in ihrem gemeinsamen Pariser Atelier


Bild 4

Die Skulptur ?Vertumne et Pomone? von Camille Claudel aus dem Jahr 1905 verkörpert die Affinität der Bildhauerin für Darstellungen von Intimität.

Übersicht

Camille Claudel war eine geniale Künstlerin und eine leidenschaftliche und kompromisslose Kämpferin, die als Frau die Bildhauerei ihrer Zeit prägte und versuchte, als Künstlerin anerkannt zu werden. Ihre Beziehung zu Auguste Rodin und ihr tragisches Schicksal machten sie zum Mythos. Aber auch andere junge Europäerinnen träumten damals von einer künstlerischen Karriere. Die Dokumentation erzählt von diesen Weggefährtinnen, die Claudels Atelier und ihre Ambitionen teilten. Vor diesem Hintergrund wird das Ausnahmetalent der Französin besonders deutlich. „Camille Claudel, eine Jahrhundertkünstlerin“ zeigt, wie sich eine Frau ihren Platz in der Kunstszene des ausgehenden 19. Jahrhunderts eroberte und dokumentiert ihre Auseinandersetzung mit der Materie und der Gesellschaft.

Themen

    Details

    Camille Claudels künstlerisches Werk steht bis heute im Schatten der Tragödie ihres Lebens, ihrer schwierigen Beziehung zu Auguste Rodin. Sie war Schülerin, Muse und Geliebte des berühmten Bildhauers. Als die ebenso leidenschaftliche wie konfliktreiche Beziehung endete, zerbrach sie daran und verbrachte den Rest ihres Lebens in einer psychiatrischen Anstalt. Auch künstlerisch geriet sie in Vergessenheit, heute zeugen nur noch eine Handvoll Fotos und einige wenige Werke von ihrem Leben. Die Französin wurde zu einer Zeit geboren, als die Bildhauerei noch eine reine Männerdomäne war. Im späten 19. Jahrhunderts galt es als unmoralisch, dass sich Frauen mit der Anatomie des menschlichen Körpers beschäftigten und die weibliche Perspektive auf Sexualität darstellen: Man hielt sie für zu schwach, um sich körperlich mit der Materie auseinanderzusetzen. Camille Claudel war eine der ersten, die mit ihrem unverwechselbaren Stil künstlerische Anerkennung fand. Aber auch andere junge Europäerinnen strebten nach Emanzipation durch kreatives Schaffen: In Paris teilte sich Claudel ein Atelier mit Jessie Lipscomb, Amy Singer, Madeleine Jouvray und Sigrid af Forselles. Dort trafen die Frauen auf Auguste Rodin, der sie an seiner Skulptur „Die Bürger von Calais“ mitarbeiten ließ. Gemeinsam erprobten sie neue Formen der Zusammenarbeit an einem monumentalen Werk. Vor dem Hintergrund dieser Künstlerinnengruppe erscheint Camille Claudels Engagement und Schaffen in einem neuen Licht. Ihr Stolz trieb die junge Französin zu Höchstleistungen an, um ihr Talent unter Beweis zu stellen. Ihre mutige Arbeit brachte Skulpturen von besonderer Ausdruckskraft hervor, doch ihr Streben nach Unabhängigkeit wurde ihr schließlich zum Verhängnis. Die Dokumentation zeigt eine Bildhauerin, die, beseelt von ihrer Berufung, aus hartem Marmor die filigransten Formen entstehen lässt und der Materie ein Abbild des Lebens - ihres Lebens - abringt.

    Hinweis

    Synchronfassung

    Personen

    Regie:Sandra Paugam


    TVinfo
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