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Erotik und Sexualität werden mit ästhetischen Maßstäben der Gesunden gemessen und auch 1975 noch wurden behinderte Menschen meist als geschlechtslose Wesen angesehen. Wie selbstverständlich auch bei ihnen das Verlangen nach menschlicher Wärme und damit auch nach Sexualität und Erotik ist, versuchte dieser Film darzustellen. Er wollte Aufklärung und Appell an nicht behinderte Menschen sein, nicht nur Mitleid sondern echtes Verständnis zu entwickeln.
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Auch 1975 noch wurden behinderte Menschen meist als asexuelle Wesen angesehen. Wilma Kottusch gab ihnen 1975 in ihrem Film „Ein Recht auf Leben und Liebe“ eine Stimme - Lichtjahre weit weg von der „Aktion Sorgenkind“. Denn selbstverständlich haben auch Menschen mit Behinderung ein Verlangen nach menschlicher Wärme und damit auch nach Sexualität und Erotik. Dieser Film wollte Aufklärung und Appell an nicht behinderte Menschen sein, nicht nur Mitleid sondern echtes Verständnis zu entwickeln. Diese junge Frau im Rollstuhl z.B. ist fordernd, aufbegehrend. Selbstbewusst spricht sie über die Hürden, die die Gesellschaft vor ihr aufbaut, nicht nur auf Wegen und Treppen sondern auch in Bezug auf die Liebe und die Sexualität. Wenn diese junge Frau der Filmemacherin ins Gesicht sagt, dass sie als Interviewerin zu feige ist, direkt zu fragen, dann ist das ein schmerzlicher Moment, denn eigentlich sagt sie das ja den Zuschauerinnen und Zuschauern - damals vor 40 Jahren und auch heute. Das Wunderbare ist, dass dieser Film dennoch ein Film über Lebensfreude ist.
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