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Wenn Eltern sterben, gilt es, Abschied zu nehmen. Nicht nur von Menschen, sondern auch von Dingen, die sie ein Leben lang begleitet haben. Bei Familie Impey im Süden von England treten verstaubte Tassen zu Tage, aber auch Drachengeschichten und Konflikte, über die kaum jemand gesprochen hat.
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Das Anwesen der Impeys in Cumnor ist kein gewöhnliches Haus. Unter 47 Dachschrägen befinden sich Dutzende Räume, die das Leben der ganzen Familie geprägt haben. Doch nach dem Tod beider Elternteile muss alles weg. Die Erbschaftssteuer ist zu hoch, als dass die vier Kinder Harriet, Lawrence, Matthew und Edward ihr Elternhaus behalten könnten. Es geht ans Aufräumen tausender Gegenstände. Behalten oder wegwerfen? Erinnerungen kommen hoch. Sinnieren oder verdrängen? Die Räumung des Hauses zwingt die Familie dazu, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Mit einer Mutter, die nur selten gelacht hat. Mit einem Vater, der nicht allen seiner Kinder gleich viel Aufmerksamkeit schenkte. Und mit Drachen, die allgegenwärtig waren und manchmal Angst, manchmal Faszination hervorriefen.
Dank des Verkaufs eines Drachenbildes war das grosse Haus in Cumnor erst in den Familienbesitz der Impeys gekommen. Vater Oliver Impey war fasziniert von diesen Wesen, so finden sich auch in allen Winkeln von Cumnor Spuren der Drachen: Auf Tellern und Schüsseln, in Büchern und Briefen, auf dem Dachboden sind gar drachenähnliche Eidechsen in Einmachgläsern gelagert. Tochter Harriet Impey - die aufgrund einer Immunerkrankung am meisten Zeit zu Hause verbrachte - hat sich von der Besessenheit ihres Vaters anstecken lassen. Sie ist fasziniert von den Drachen, andererseits fürchtet sie sich bis heute. Doch mit der Aufarbeitung der Vergangenheit gelingt es Harriet und auch ihren Brüdern, die Ängste und Geschichten aus der Kindheit ruhen zu lassen.
«Drachennest» ist ein intimes und bezauberndes Porträt von Kindheitsängsten, Fantasien und der bleibenden Kraft von Familienmythen.
Hinweis
Audiodeskription; [Sprachenn: deutsch / englisch]