Themen
Details
Sie ist Heimat der Beatles und ein gigantisches maritimes Erbe: Liverpool ist die legendäre Hafenstadt an der Irischen See. Sie hat Industriegeschichte geschrieben, 40 Prozent des Welthandels liefen in der Viktorianischen Zeit über die Metropole an der Mündung des Flusses Mersey. Die Pracht des britischen Empire prägt noch heute den Kern der Stadt, die als kulturell höchst lebendig, aber arm gilt.
Im ehemaligen Nobelviertel Edge Hill versucht eine Gruppe enthusiastischer Liverpudlians, endlich ein historisches Rätsel zu lösen: Warum bloß hat der ehemalige Tabakbaron Joseph Williamson vor 200 Jahren den Großteil seines Vermögens dafür ausgegeben, komplexe Tunnelsysteme direkt unter der City zu buddeln? Seit 25 Jahren geben die freiwilligen „Maulwürfe von Liverpool“ nicht auf, das Geheimnis zu erforschen.
140 gestrandete Boote liegen auf dem Schiffsfriedhof von Heswell auf der Halbinsel Wirral. Gemma und Simon Robins haben sich in die Sarinda verguckt, ein Boot, das beim D-Day im Einsatz war. Über ihren YouTube-Kanal Ship Happens verfolgen Zehntausende Zuschauer, wie die beiden das marode Schiff wieder flott machen.
Die offizielle Bezeichnung für die Einwohner Liverpools ist Liverpudlians. Die meisten Leute nennen sie aber einfach Scousers. Der Grund dafür liegt in der maritimen Geschichte der Stadt. Seeleute aus Liverpool, die in Skandinavien und Norddeutschland an Land gingen, brachten Labskausrezepte mit nach Hause. Ihre kreativ abgewandelte Eintopfversion, das Scouse Stew, gab den Einwohnern den Kosenamen. Nahezu jede Liverpooler Familie hat ihr eigenes Scouse-Rezept.
Liverpool ist eine Arbeiterstadt. Das ist Teil der Legende, bedeutet aber auch damals wie heute, dass das Leben hier hart sein kann. Als Michelle Roach eine junge Mutter war, verlor sie ihren Job. Sie hatte nicht genug Geld für Lebensmittel, dazu bekam sie eine Krebsdiagnose. Nach dieser dunklen Periode beschloss sie, den Kampf gegen die Armut in Liverpool aufzunehmen. Sie eröffnete einen Boxclub und einen Sozial-Supermarkt. Mit einem ausrangierten Eiswagen bringt sie erschwingliche Lebensmittel und Haushaltswaren in die benachteiligten Viertel der Hafenstadt.
Kevin Peet ist der letzte Shrimp-Fischer am Formby Beach. Traditionell wurden die Garnelen hier mit Schleppnetzen gefangen, zunächst von Pferden gezogen, später von Traktoren. Mit Booten kommt man in den seichten Gewässern nämlich nicht voran. Kevin brettert heute mit einem kräftigen kleinen Quad-Bike durch die Brandung. Er kocht und schält seinen Fang selbst. Dann werden die Shrimps in Butter geschwenkt und in kleinen Töpfen konserviert: Kevins Potted Shrimps waren einer der Lieblingssnacks der verstorbenen Queen Mum.
Die Beatles sind nach wie vor der Besuchermagnet Liverpools: Alle vier Geburtshäuser stehen noch, und in der Penny Lane stieg Paul McCartney um, wenn er zu John Lennon fuhr. Rund um den Cavern Club im Stadtzentrum ist eine Pilgerstätte entstanden, bei der sich alles um Beatles-Memorabilien dreht.
Hinweis
Personen
1 weiterer Sendetermin