Die Erfindung des Rassismus in Farbe

bis 23:15
Dokumentation
  • Stereo
  • Breitwand-Format 16:9
  • Untertitel
  • HDTV
  • 20251015223000
VPS 00:00

Übersicht

Der Fotograf Robert Lohmeyer prägte lange das Bild, das die Europäer von Afrika hatten. Auf seinen Reisen fotografiert er zwischen 1907 und 1909 die deutschen Kolonien - erstmals in Farbe. Damit legt er die fotografischen Grundlagen des Rassismus.

Themen

    Details

    Eine Pioniertat prägt jahrzehntelang das Bild von Afrika und den Afrikanern und legt ab 1907 die fotografischen Grundlagen des Rassismus: die Reise des jungen Fotografen Robert Lohmeyer in die deutschen Kolonien Togo, Kamerun, Deutsch-Südwestafrika und Deutsch-Ostafrika . Im Gepäck hat er die modernste Fotoausrüstung der damaligen Zeit. Er soll die Kolonien auf dem Höhepunkt des Imperialismus in Farbe fotografieren, um die Begeisterung der Bevölkerung für die fernen Besitzungen anzuregen. Es handelt sich um eine akribisch geplante PR-Aktion des Kaiserreichs. Die Bücher mit den Fotos erreichen riesige Auflagen. Noch heute werden die Bilder weiterverbreitet. Lohmeyers Fotos vermitteln das Bild eines „friedlichen Wilden“ in einer paradiesischen Landschaft und einer kolonialen Idylle, die durch ihre Farbigkeit beim Betrachter ein Gefühl von Authentizität und Wahrhaftigkeit hervorruft, und deren Anspruch dem der heutigen Dokumentarfotografie entspricht. Ein Korrektiv gibt es nicht: Krieg, Krankheit, Hunger und Tod kommen in den Bildern Lohmeyers nicht vor. Auf der Basis unveröffentlichter schriftlicher Quellen und Fotografien folgt die Dokumentation Lohmeyers Reise und erzählt die Geschichte eines Kapitels der Pioniergeschichte der Fotografie und die Geschichte eines Propagandacoups des Imperialismus und Kolonialismus. Es ist auch die Erfindung Afrikas und des Rassismus in Farbe, dessen Auswirkungen bis heute spürbar sind.

    Hinweis

    Personen

    von:Michael Mueller, Jens Jäger


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