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Als der Schuhmacher Wilhelm Voigt im Jahre 1906 in einer alten Hauptmannsuniform auf der Straße einige Soldaten anhielt, mit ihnen das Rathaus von Köpenick besetzte, den Bürgermeister verhaftete und die Stadtkasse beschlagnahmte, amüsierte sich ganz Deutschland über diesen tollen Streich. Voigts ‘Köpenickiade‘ machte augenfällig, was man mit einer Offiziersuniform im wilhelminischen Preußen erreichen konnte, selbst wenn sie nur vom Trödler stammte. Um diesen Vorfall schrieb Carl Zuckmayer Anfang der 30er Jahre sein Volksstück ‘Der Hauptmann von Köpenick‘ und nannte es satirisch ‘Ein deutsches Märchen‘. Es ist die Geschichte eines Mannes, der nach einem Straucheln in der Jugend in die Ordnungsmaschine des Staates gerät und zu immer neuen Verfehlungen getrieben wird, bis er schließlich selber Staatsgewalt spielt. Wie wenig diese Geschichte von ihrer Wirkung eingebüßt hat, zeigt Helmut Käutners preisgekrönte Verfilmung aus dem Jahre 1956 mit Heinz Rühmann in der Paraderolle des Schuhmachers Voigt.
Hinweis
Mit dem Namen Helmut Käutner (1908-1980) verbinden sich viele bemerkenswerte Filme insbesondere der 40er und 50er Jahre, z.B. ‘Des Teufels General‘ oder ‘Himmel ohne Sterne‘ (beide 1955). In den 60er Jahren wandte sich der vielseitige Regisseur dem Fernsehen zu und arbeitete als Schauspieler, Regisseur und Bühnenbildner am Theater. 1973 wurde Helmut Käutner für ‘langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film‘ mit einem Filmband in Gold ausgezeichnet.
Personen
Schauspieler: Rolle | Wilhelm Voigt Mathilde Obermüller Dr. Obermüller Hauptmann von Schlettow Friedrich Hoprecht Adolph Wormser Willi Wormser Schuhmachermeister Kallenberg Marie Hoprecht Zuchthausdirektor |
Regie: | Helmut Käutner |
Drehbuch: | Carl Zuckmayer, Helmut Käutner |
Kamera: | Albert Benitz |
Musik: | Bernhard Eichhorn |
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