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Zehn Jahre nach der ersten Sozialdokumentation kehrt das Filmteam zurück in den Asternweg in Kaiserslautern und blickt hinter die Türen eines Viertels, das viele längst aufgegeben haben. Was ist aus den Menschen geworden, die wir damals begleitet haben? In der ersten der zweiteiligen Fortsetzung geht es um den aktuellen Ist-Zustand, das, was geblieben ist - und das, was sich verschlechtert hat.
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Im Mittelpunkt steht erneut Familie Kallenbach. Steffi (36) ist mittlerweile alleinerziehend, ihr Partner Helmut (mit 44) ist an Krebs gestorben. Die Kinder leben unter prekären Bedingungen: Julia (11) wurde bereits vom Jugendamt aus der Familie genommen, auch bei Jamie (13) und Emely (9) steht dieser Schritt im Raum. Außer Emely geht keines der Kinder regelmäßig zur Schule. Alina (16) träumt von einer Friseurkarriere. Hat dieser Wunsch eine Chance?
Der Älteste, Antony Kallenbach (19), ist erwachsen geworden. Einst ein zurückhaltender Junge, heute drogenabhängig und bereits mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Im Rausch hat er seinen eigenen Onkel lebensgefährlich verletzt und zum Pflegefall gemacht. Dafür saß Antony eine Jungendstrafe ab. Jetzt ist er wieder zuhause - auf Bewährung. Aber er wird wieder vor Gericht stehen, ihm drohen eine weitere Verurteilung und eine erneute Haftstrafe.
Jockel (72) und Jackes (74), zwei Rentner aus dem Viertel, zeigen ein anderes Bild des sozialen Abstiegs. Sie leben seit Jahrzehnten mit ihrer Alkoholabhängigkeit. Jockel ist gesundheitlich stark gezeichnet, seine Wohnung vermüllt.
Unternehmerin Katharina Welsh-Schied (46), die schon in der letzten Doku als Helferin aktiv war, kämpft bis heute für bessere Bedingungen im Viertel. Mit ihrem Verein „Asternweg e.V.“ hat sie Wohnungen saniert, Spenden organisiert und Menschen in Lohn und Brot gebracht. Aber sie stößt an bürokratische Grenzen. Vor vier Jahren schon hat sie sieben renovierte Wohnungen übergeben wollen. Doch das ist bis zum Ende unserer Dreharbeiten noch nicht geschehen.
Die erste Folge zeichnet ein bedrückendes Bild: Der Stillstand im Viertel hat sich zur Dauerkrise entwickelt. Hilfe gibt es, allerdings reicht sie kaum, um das System der Armut zu durchbrechen.
Hinweis
VOD: RTL+