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Mehr als 100.000 Stolpersteine gibt es, in mehr als dreißig europäischen Ländern - kleine Messingtafeln, die vor Häusern in den Gehweg eingelassen wurden. Sie sollen an Menschen erinnern, deren Leben durch den Nationalsozialismus zerstört wurde. Es ist das größte zentrale Mahnmal der Welt.
„Hier wohnte“ - so beginnen die meisten Stolpersteine. Es folgen ein Name und die Eckdaten eines Lebens.
Der Künstler Gunter Demnig, der das Projekt ins Leben gerufen hat, verlegte in den 1990er Jahren die ersten Stolpersteine in Deutschland, um an die Deportation und Ermordung der Sinti und Roma zu erinnern. So ist ein Mahnmal für alle Opfergruppen des Nationalsozialismus entstanden - getragen vom Engagement der Bürgerinnen und Bürger. Sie recherchieren die Geschichte der ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohner ihrer Nachbarschaft. Inzwischen kommen viele Anfragen aus der ganzen Welt.
Der Film verwebt die Geschichten hinter einzelnen Steinen mit der Geschichte des Projekts selbst - wie die Steine über die Jahre zu einem europäischen Netzwerk der Erinnerung gewachsen sind und wie sie Angehörigen, Freiwilligen und Passanten helfen, eine emotionale Verbindung zu den Opfern herzustellen und aufrechtzuerhalten.
In Interviews und emotionalen Erzählungen werden die Bedeutung des Projekts für die jüngere Generation und die Herausforderungen der Erinnerung an den Holocaust und die nationalsozialistischen Verbrechen sichtbar. Das Projekt stößt aber auch auf Widerstände: In München, Paris und anderen Städten wehren sich Anwohner und Verwaltungen gegen die Verlegung der Stolpersteinen. Der Film sensibilisiert für Fragen der Erinnerungskultur und fordert eine intensivere Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit und den Opfern, deren Schicksale durch die Stolpersteine lebendig bleiben.
Hinweis
Personen
Redaktion: | Thomas Kamp, Mathias Werth |
von: | Marius Möller |