42 - Die Antwort auf fast alles

Wie mächtig sind Bilder? (Deutschland, 2025)

bis 09:30
Infomagazin
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  • Breitwand-Format 16:9
  • Untertitel
  • HDTV
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Übersicht

Hätte der Vietnamkrieg länger gedauert, ohne das berühmte Foto des Mädchens Kim Phúc, das nackt und schreiend vor einem Napalm-Angriff flieht? Hat die ikonische Aufnahme der Erde von der Apollo 8-Mission, die zum ersten Mal den „Erd-Aufgang“ zeigt, zum Entstehen der Umweltbewegung beigetragen? Und hätte Donald Trump ohne das Bild seines blutenden Ohres die US-Wahl 2024 so klar gewonnen? Was uns bei Werbung völlig klar ist, aber nicht immer in der politischen Kommunikation: Bilder beeinflussen uns! Nur wie? Und können wir heute, wo wir mehr denn je selbst Bilder machen, ihre Macht brechen?

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    „Wenn es die Bilder von 9/11 nicht gegeben hätte, hätte es möglicherweise die nachfolgenden Kriege nicht gegeben“, sagt der Historiker Gerhard Paul. Vielleicht wäre der Lauf der Geschichte ein anderer geworden. Genau sagen lässt sich das natürlich nicht. Aber Bilder beeinflussen uns stärker, als wir oft vermuten. Sie prägen unsere Sicht auf die Welt. Sie geben historischen Ereignissen eine Deutung. Und sie können beim Lügen helfen - wie Colin Powells Bilder vermeintlicher Massenvernichtungswaffen, auf deren Grundlage die USA 2003 in den Krieg gegen den Irak zogen. Woher rührt diese Macht der Bilder? Was unterscheidet sie von Wörtern - was passiert im Gehirn? „Wir wissen, dass Menschen Bilder tatsächlich einfach schneller verarbeiten können“, sagt die Psychologin Katja Ehrenberg von der Hochschule Fresenius Köln. „Eine Theorie besagt, dass Bilder dual codiert werden, also auf zwei Ebenen abgespeichert, nämlich visuell und verbal, und Wörter logischerweise nur verbal. Und dadurch stehen uns dann eben mehr Wege zur Verfügung, das wiederzufinden, wenn wir im Gedächtnis suchen.“ Unser Gehirn liebt Bilder. Wir können sie schneller abrufen und sie prägen sich besser ein. Und das macht etwas mit uns. Aber welche Charakteristika machen ein Bild „ikonisch“? Wieso verdichten manche Bilder welthistorische Ereignisse zu einem einzigen, emotional aufgeladenen visuellen Moment? Und wie können wir alle heute, wo wir mehr denn je selbst Bilder machen und verbreiten, die Macht der Bilder brechen?

    Hinweis

    Personen

    Regie:Julia Fritzsche

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