Das Lied der Anderen

Schweiz / Deutschland, 2024
bis 01:20
Dokumentarfilm
  • Stereo
  • Breitwand-Format 16:9
  • Untertitel
  • HDTV
  • 20251124230500
VPS 23:05

Themen

    Details

    Europa steht seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine vor großen Herausforderungen. Aber was ist Europa? Und muss sich seine Geschichte mit ihren Albträumen immer wiederholen? Der Schweizer Dokumentarfilmer Vadim Jendreyko bahnt sich einen Weg durch den Kontinent, auf den Spuren von dessen bewegter Vergangenheit. Er lauscht Erzählungen und Liedern, taucht ein in düstere Kapitel. Aber auch in solche, die Anlass zu Hoffnung geben. Europa, die „Frau mit der weiten Sicht“ aus der griechischen Mythologie, ist heute gefordert wie nie, wie die überraschenden Begegnungen des Dokumentarfilmers auf seiner Reise deutlich machen. Die Geschichten, die er hört, und die Gedanken, die geäußert werden, sind fernab vom polarisierenden politischen Getöse und eröffnen neue Perspektiven auf unsere Geschichte. Vadim Jendreyko trifft auf zahlreiche Menschen, die in ihrem Denken und Handeln Ziele verfolgen, die außerhalb kurzfristigen Zweckdenkens liegen. Im Film fügen sich diese Begegnungen in Frankreich, Belgien, Ungarn, Griechenland, Polen, Bosnien-Herzegowina und Norwegen zu einem Chor, der auf Wege in eine offenere Zukunft verweist. Ob Dirigentin oder General, ob Vogelforscher oder Geologin - von Athen, der Geburtsstätte der Demokratie, bis hin zum norwegischen Eismeer fängt der persönliche Essayfilm die unterschiedlichsten Äußerungen ein, bei denen es auf die Zwischentöne ankommt. Auf die Frage, wer „die Anderen“ des Filmtitels seien, antwortet Vadim Jendreyko: „Die Anderen, das sind die mit den leisen Stimmen, die nicht in den Geschichtsbüchern gefeiert werden. Menschen, die sich außerhalb der öffentlichen Aufmerksamkeit für andere einsetzen. Es sind die Andersdenkenden, die mich zu anderen Perspektiven einladen. Der Titel ist ein Zitat aus dem Film. Nach dem Bosnienkrieg, nach der vier Jahre dauernden Belagerung von Sarajevo, haben sich Menschen zusammengetan und einen Chor gegründet. Angehörige verschiedener Ethnien, die sich kurz zuvor noch großes Leid zugefügt haben, haben begonnen, gemeinsam ihre Lieder zu singen, also auch die Lieder der Anderen. Ihre Liebe zur Musik hat es möglich gemacht, dass Atheistinnen und Atheisten leidenschaftlich christliche Psalmen singen, Musliminnen und Muslime orthodoxe Lieder usw. Es geht dabei nicht darum, sich dem anderen anzupassen, sondern diese andere Seite besser verstehen zu lernen, und dadurch auch sich selbst.“ Der Film feierte seine Premiere 2024 auf dem Festival „Visions du réel“ in Nyon/Schweiz und war danach auf weiteren internationalen Festivals zu sehen. Vadim Jendreyko realisiert Filme als Regisseur, Autor, Produzent und Co-Produzent. Er unterrichtet projektgebunden an Filmschulen. 2002 gründete er mit Hercli Bundi die Produktionsgesellschaft Mira Film, mit der er unabhängige Filme für Kino und Fernsehen produziert. Seine Filme erhielten zahlreiche Auszeichnungen, seine Regie-Arbeiten „Bashkim“ und „Die Frau mit den 5 Elefanten“ wurden unter anderem mit dem Schweizer Filmpreis ausgezeichnet und erhielten Nominationen für den Europäischen Filmpreis und den Deutschen Filmpreis.

    Hinweis

    Personen

    Regie:Vadim Jendreyko


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