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Die Seegras-Retter von den Balearen (2025)

bis 20:15
Reportage
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Seegras kann mehr Kohlenstoff speichern als jeder Wald, es ist Kinderstube für Fische und Seegras schützt im Winter die Küsten. Auf den Balearen steht die Superpflanze unter Naturschutz - und wird doch durch viele Schiffe bedroht, deren Anker den Meeresboden aufreißen. Zeit für die Seegras-Retter: Patrouillenboote und Meeresbiologen, die beschädigte Zonen wieder aufforsten.

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    Urlauber sehen in ihm oft nur eine lästige Alge, die am Strand herumliegt: Posidonia Oceanica, wie in der Wissenschaft Seegras genannt wird, ist eine der unterschätztesten Pflanzen der Welt - und in Wahrheit ein echtes Multitalent. Eine Unterwasser-Wiese, die jungen Fischen und bedrohten Arten wie Seepferdchen Schutz bietet. Ein Klimaretter mit mehr Power als der Regenwald. Und eine Bio-Barriere, die die Strände der Baleareninseln vor Herbst- und Winterstürmen schützt.Dass diese „Lunge des Meeres“ Außergewöhnliches leistet und geschützt werden muss, ist unter Fachleuten unumstritten. Doch neben Klimawandel und Wasserverschmutzung droht dem Seegras noch eine ganz andere Gefahr: Mit jedem Jahr liegen mehr Boote - oft luxuriöse Jachten - vor Mallorca oder Formentera. Und schon ein einziger Anker kann Hunderte Seegraspflanzen vernichten. Es dauert Jahrzehnte, den Schaden wieder zu beheben. „Seegras ist eine sehr stabile Pflanze, aber auch sehr langsam im Wachstum“, sagt Ozeanologin Laura Royo, die den Unterwasser-Wald in aufwendigen Tauchgängen wieder aufforstet: „Man muss Geduld haben.“Die Behörden auf den Balearen setzen mittlerweile auf Vorbeugung: Besonders in der Hochsaison sind Patrouillenboote unterwegs, überwachen die Ankerpositionen von Jachten, klären die Kapitäne auf, dass sie nur über Sandflächen ankern dürfen, und verhängen auch mal Geldstrafen. Seegras-Retter Marcial Bardolet fährt eines dieser Boote. Der gebürtige Mallorquiner will seine Heimat schützen: „Ich fühle mich verbunden mit dem Seegras und es ist meine Lebensaufgabe, es zu erhalten.“

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    Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht Re: in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar. Von montags bis freitags um 19.40 Uhr und jederzeit im Netz.


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