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Seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 und den darauffolgenden israelischen Vergeltungsschlägen hatten internationale Medien keinen Zugang zum
Gazastreifen. Die Journalistinnen und Journalisten der französischen Nachrichtenagentur Agence France-Presse (AFP), die ständig vor Ort stationiert waren, gehörten zu den letzten unabhängigen Zeuginnen und Zeugen in dem abgeschotteten Gebiet. Sie dokumentierten aus nächster Nähe, wie der Krieg die Menschen an den Rand der Erschöpfung treibt und Zivilisten trifft. Doch dieser Krieg fordert nicht nur unter der Bevölkerung seinen Tribut: Auch besonders viele Medienschaffende haben ihr Leben verloren.
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Sie haben im Konflikt Angehörige, ihre Häuser und ihr bisheriges Leben verloren. Doch mitten in einem erbitterten Propaganda- und Informationskrieg sehen sich die Reporterinnen und Reporter der Agence France-Presse - einer der größten Nachrichtenagenturen weltweit - in sozialen Netzwerken und Teilen der internationalen Medienlandschaft mit systematischen Zweifeln an ihrer
Berichterstattung sowie mit widersprüchlichen Vorwürfen konfrontiert: Während israelische Stimmen ihnen Nähe zur Hamas vorwerfen, unterstellen palästinensische Akteure dagegen Spionage für Israel.„Inside Gaza“ rückt die Bedeutung der Vor-Ort-Berichterstattung in den Fokus - in einer Zeit, in der die Pressefreiheit so stark unter Druck steht wie selten zuvor. Im Zuge der aktuellen Militäroperation im Gazastreifen wurden ausländische Medien in einem abgeriegelten Gebiet isoliert - und gerieten selbst ins Visier von Angriffen.Auch wenn zahlreiche Bilder aus Gaza an die Öffentlichkeit gelangten, sind die Umstände ihrer Entstehung weitgehend unbekannt. Mai Yaghi, Adel Zaanoun, Mohammed Abed und Mahmud Hams berichten anhand vieler Stunden Filmmaterial sowie von Fotos und eigenen Texten von der Fassungslosigkeit, den Verlusten, dem Überleben und nicht zuletzt dem Gefühl der Ohnmacht der Menschen in Gaza.Im Zentrum steht dabei auch die Frage nach dem journalistischen Auftrag in einem Krieg ohne unabhängige Beobachter: Wie berichtet man unter Kollaborationsvorwürfen und unter gezielten Angriffen auf Medienschaffende? Wie geht man um mit posttraumatischem Stress?Über Monate lastete die
Verantwortung auf ihren Schultern, die Informationsfreiheit aufrechtzuerhalten - bis die AFP ihre Evakuierung organisierte. In London, Doha, Kairo und Brüssel versuchen die Journalistinnen und Journalisten nun, das Erlebte hinter sich zu lassen. Doch wie geht das Leben weiter, wenn man als Kriegsberichterstatterin oder Kriegsbestatter in die tiefsten Abgründe der der Menschheit geblickt hat?
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