Das geteilte Ich

Leben mit dissoziativer Identitätsstörung (Deutschland, 2025)

bis 22:40
Dokumentation
  • Stereo
  • Breitwand-Format 16:9
  • Untertitel
  • HDTV
  • 20251206214500
VPS 00:00

Übersicht

Die 22-jährige Lisa wusste schon lange, dass etwas mit ihr nicht stimmt: Sie litt unter sozialen Ängsten, Orientierungslosigkeit, hörte innere Stimmen. Mit 19 erhielt sie die Diagnose dissoziative Identitätsstörung (DIS), bei der sich verschiedene Persönlichkeitsanteile abwechseln. Diese können stark, schwach, kämpferisch, kindlich, weiblich, männlich sein - und unterscheiden sich in Gestik, Mimik und Stimme. Laut WHO sind Kindheitstraumata die Hauptursache, doch die dissoziative Identitätsstörung wird immer wieder angezweifelt. Der Dokumentarfilm beleuchtet das Leben mit DIS und den wissenschaftlichen Diskurs.

Themen

    Details

    Die 22-jährige Lisa wusste schon lange, dass etwas mit ihr nicht stimmt: Sie litt unter sozialen Ängsten, Orientierungslosigkeit, hörte innere Stimmen, hatte verschiedene Handschriften und Erinnerungslücken. Bei einem Klinikaufenthalt vor drei Jahren kam die Diagnose: dissoziative Identitätsstörung . Sie hat verschiedene Persönlichkeitsanteile, die sich im Alltag abwechseln. „Ich habe mich immer unglaublich fremd gefühlt, der Körper schien fremdgesteuert“, sagt Lisa. Die Störung hat ihre Wurzeln vermutlich in extrem frühen Traumata. Kleinkinder, die schwerster Gewalt oder Vernachlässigung ausgesetzt sind, können getrennte Persönlichkeitsstrukturen entwickeln, um zu überleben. Die Betroffenen verteilen die äußerst schmerzhaften Erfahrungen auf verschiedene Persönlichkeitsanteile - so fühlt es sich an, als wäre das Trauma nicht ihnen selbst, sondern anderen widerfahren. Laut WHO sind schwere Kindheitstraumata die Hauptursache. Dennoch gibt es in der Fachwelt Skepsis. Professor Jörg Fegert sieht die DIS als eine „Eintrittspforte für falsche Erinnerungen“ und kritisiert die therapeutische Induzierung von „false memories“. In Frankreich und den Niederlanden ist die Skepsis ebenfalls weit verbreitet. Traumaexperte Ellert Nijenhuis konnte jedoch in Studien nachweisen, dass unterschiedliche Identitäten bei DIS-Patienten auf traumatische Erlebnisse unterschiedlich reagieren. Für Lisa ist Therapie wichtig, um die Kommunikation zwischen den Persönlichkeitsanteilen zu verbessern und amnestische Barrieren zu lösen. Der Dokumentarfilm zeigt eindrucksvoll, wie belastend das Leben mit der Störung ist und beleuchtet den aktuellen wissenschaftlichen Diskurs.

    Hinweis

    Personen

    Regie:Liz Wieskerstrauch

    1 weiterer Sendetermin



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