Wenn die Weihnachtskassen klingeln (1957)

Bemerkungen im Advent (Deutschland, 1957)

bis 21:35
Dokumentation
  • Schwarz-weiß Sendung
  • 20251212210000
VPS 21:00

Übersicht

1957 stand das Wirtschaftswunder in der Bundesrepublik in voller Blüte, der Lebensstandard war so hoch wie noch nie, auch die einfachen Leute konnten sich nun an Weihnachten etwas leisten. Dieter Ertel dokumentierte in seinem Film aus dem Jahr 1957, wer wie viel ausgibt, wofür man das Geld ausgibt und fragt an, ob das alles mit dem eigentlichen Anlass des Weihnachtsfestes etwas zu tun hat.

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    Details

    Der Dokumentarfilmer Dieter Ertel war ein genauer Beobachter des deutschen Wirtschaftswunders. 1957, also, wie er selbst sagt, im Jahre neun nach der Währungsreform und im Jahre zwölf nach Kriegsende, beobachtet er mit der Kamera in Stuttgart, Frankfurt und München das Weihnachtsgeschäft. Auf den traditionellen Weihnachtsmärkten stellt er fest, dass sie sich verändert haben: Bei Zuckerwatte, Zwetschgenmännla und Bratwurst ist es bis zum Rummelplatz nicht mehr weit. 1957 hat der Lebensstandard in der Bundesrepublik eine Rekordhöhe erreicht. Auch die einfachen Leute können sich nun an Weihnachten etwas leisten. Wenn also das Einkaufen zum Hauptmerkmal der Adventszeit geworden ist, wo findet dann dieses Einkaufen statt wenn nicht auf den Weihnachtsmärkten? Vor allem in den Tempeln der Waren und des Konsums, in den Kaufhäusern! Massen quälen sich durch die Kaufhäuser und an den Rolltreppen stehen Ordner, die die Menschen zum Aufschließen auffordern. Das ist die Siegesparade der Kaufkräftigen, wirft Ertel ein - aber Weihnachten ist doch eigentlich das Fest für das, was uns heilig ist, und das sollten nicht goldene Uhren oder Persianerpelze sein. Obwohl, viele der befragten Kaufwütigen gaben bereits damals mehrere Hundert Mark für Weihnachtsgeschenke aus. Die Weihnachtsmänner im Kaufhaus hingegen arbeiten für zwei Mark in der Stunde. Die Kunden wollen auf jeden Fall Qualität, wollen Hochwertiges. Beim Kinderspielzeug steht Technisches im Vordergrund. Für Knaben gibt es ein richtiges Rennauto zum Hineinsetzen: Mit Motor, Licht und Lenkung sausen diese dann mit acht Kilometern in der Stunde dahin. Oder der interessierte Knabe lässt sich, topp fortschrittlich, einen Atom-Physik-Baukasten schenken. Mit Geigerzähler! Denn auch in Kinderzimmern hat die Zukunft begonnen. Einer der Befragten jedoch hat einen sonderbaren Wunsch: Er wünscht sich als Geschenk an Weihnachten schlicht und ergreifend Ruhe.

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