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Die Dokumentation „Gerd Bacher, 100: Demokratie lernen“ von Gerald Heidegger zeichnet anlässlich von Gerhard Bachers 100. Geburtstag (18. November) den Weg des früheren Generalintendanten Gerd Bacher vom Nationalsozialismus zur Demokratie nach. Das Kennenlernen der Demokratie ist die Grundlage für das spätere Schaffen des Medienmachers Gerd Bachers, der maßgeblich die Gestalt des ORF und die Neubestimmung einer modernen österreichischen Identität geprägt hat. Basis für die Dokumentation sind mit bisher nicht veröffentlichten Aufnahmen, die ORF-Redakteur Andreas Novak mit Bacher im Jahr 2005 aufgezeichnet hat. Darin beschreibt Bacher ausführlich das familiäre Umfeld im Salzburg der späten 1930er Jahre. Als man 1938 am Grenzbalken in Freilassing die deutschen Truppen freudig begrüßt, warnt ein bayerischer Grenzbeamter den jungen Bacher: „Ihr werdet‘s euch noch anschauen!“ Bei der Rückkehr nach Österreich 1945 sieht Bacher auf dem Dach eines Kohlenzugs das zerstörte Kriegsland und ist voll Skepsis gegenüber der Wiederherstellbarkeit einer heilen Welt. Doch seine Zeit bei der „Salzburger Volkszeitung“ und dann bei den „Salzburger Nachrichten“ bringen Bacher Begegnungen mit Personen, die die Auswirkungen der Nazi-Zeit überwinden wollen. Bachers Begeisterung für die Kraft des Wirtschaftswunders sollten ihn wiederum mit Unverständnis der Wünsche der 1968er Generation erfüllen. Doch der „Bacher-ORF“ sollte gerade zum Anziehungsort für viele in den 1970ern werden, die den Aufbruch in die gesellschaftlichen Moderne mitgehen wollen. Mit den Stimmen von Bacher-Kennern wie Anneliese Rohrer, Karin Moser, Barbara Coudenhove-Kalergi, Peter Huemer, André Heller und Gerhard Zeiler werden die Innovationen Bachers nachgezeichnet. In Frage steht in der Dokumentation auch, wie Gerhard Bacher der digitalen Gegenwart der 2020er Jahre begegnen würde.Regie/Gestaltung: Gerald HeideggerEditorin: Barbara KatzelmayerBacher-Interviews: Andreas Novak
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