Der Kohnstein im Sonnenuntergang. Rechts der Bruch. Links die Reste vom KZ Dora, heute eine Gedenkstätte. Zwei Stollen führten in den Kohnstein, in denen die Nazis Zehntausende KZ-Häftlinge und Zivilangestellte an der V1 und V2 arbeiten ließen.
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Der Kohnstein im Sonnenuntergang. Rechts der Bruch. Links die Reste vom KZ Dora, heute eine Gedenkstätte. Zwei Stollen führten in den Kohnstein, in denen die Nazis Zehntausende KZ-Häftlinge und Zivilangestellte an der V1 und V2 arbeiten ließen.

Die Wandergruppe (von links) mit Hans-Jürgen Grönke vom Nordhäuser Geschichtsverein sowie Elke Blanke und Tobias Strietzel vom BUND. Die drei stehen vor der Kelle, einer Grotte im Gipskarst. Einst war die Kelle eine Höhle, doch die Decke stürzte vor Jahrhunderten ein.

Bagger im Wasserloch im Anhydritbruch von Ellrich-Katzhütte.

Der Anhydritbruch von Ellrich-Katzhütte. Der Bruch ist in Betrieb und liegt am westlichen Ende des Mühlberges, dem Schwesterberg vom Kohnstein.
Übersicht
Der Kohnstein ist eine markante Anhöhe im Naturpark Südharz. Die hiesigen Gesteinsvorkommen wurden seit dem Mittelalter abgebaut. Die Nationalsozialisten erweiterten das Stollensystem während des Zweiten Weltkriegs und nutzten es für eine Raketenfabrik. Aktuell ist das
Bergmassiv, seine Ausläufer und die ihn umgebende Karstlandschaft durch den Gips
abbau und wirtschaftliche Interessen bedroht.
Doch Umweltschützer und auch der Tourismus haben die Einzigartigkeit der Landschaft erkannt.
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Der Kohnstein ist eine schneeweiße Anhöhe von gut 300 Metern und beherbergt in seinem Inneren das Gestein Anhydrit, den Grundstoff für Gips. Er zieht sich etliche Kilometer von Nordhausen über Ellrich fast bis in den Weltkulturerbe-Ort Walkenried im Südharz. Von den Einheimischen der „Königstuhl bei Nordhausen“ genannt, ist er ein markanter Fixpunkt. Die Gipsberge bieten verwunschene Höhlen mit azurblauen Seenaugen, Spalten und Quellen. Atemberaubend fallen die Blicke der Wanderer in den Nordharz aus. Geheimnisvolle Einsturztrichter prägen die Landschaft, als hätte sich Gott einen Golfplatz erschaffen. Und mit dem Salzaspring speist der Kohnstein, der auch ein gigantischer Wasserspeicher ist, die größte Quelle in Thüringen.Doch es wird auch erbittert um den Kohnstein und die anderen Gipsberge im Südharz gestritten. Bergleute sehen im Gips-Abbau noch auf Jahrzehnte eine Job-Perspektive. Naturschützer dagegen fordern einen Ausstieg aus der Naturgips-Förderung. Und nicht nur durch den Anhydrit-Bruch an seiner Nordseite wurde der Kohnstein geschändet: Auch die Nazis besudelten ihn, als sie eine unterirdische Raketenfabrik für ihre „Wunderwaffen“ in den weißen Berg trieben. KZ-Häftlinge mussten V2-Raketen bauen. Der Berg wurde damit auch zu einer Wiege der Raumfahrt. Aber: 20 000 Menschen starben im Schatten des Berges auf dem Gelände des KZ Dora.Und Touristen erkunden auf dem Karstwanderweg die Naturphänomene im wasserlöslichen Gips. Eine tausendjährige Eiche hat tief im Karst Wurzeln geschlagen, Laug-Höhlen voller schlafender Fledermäuse locken. Ein weithin unbekanntes Naturparadies. Die Doku reiht
Geheimtipp an Geheimtipp und führt zu Menschen, die vom und für den Kohnstein leben.
Hinweis
1 weiterer Sendetermin
Top-Spielfilm am 06.04.
Spielfilm
Der wortkarge Polizist Ben Shockley soll die Prostituierte Gus Mally von Las Vegas nach Phoenix bringen, damit sie in einem Gerichtsverfahren aussagen kann - eine unwichtige Zeugin und ein unwichtiger Prozess, wie man ihm versichert. Doch bald wird klar, dass absolut gar nichts an dem Fall unwichtig ist. Plötzlich werden die beiden sowohl von Mafiakillern als auch von der örtlichen Polizei...
Der Mann, der niemals aufgibt
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