Übersicht
Im Jahr 1969 werden die Ermittlungen zu einem
Attentat auf der Piazza Fontana in Mailand durch den Tod des
Anarchisten
Giuseppe Pinelli überschattet. Während eines illegalen Verhörs stürzt Pinelli aus einem Fenster der Polizeipräfektur im vierten Stockwerk. Die Polizei konzentriert ihre Ermittlungen auf linksextreme Kreise und ignoriert geflissentlich Spuren, die auf die wahren Drahtzieher aus neofaschistischen Netzwerken hindeuten. In dieser instabilen Zeit, die die „bleiernen Jahre“ in Italien einleitet, wird Pinelli, der sein Leben lang gegen das System gekämpft hat, zum Symbol des Widerstands gegen einen Staat, der die Wahrheit vertuscht.
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Italien, Dezember 1969: Mehrere Attentate in Mailand fordern Tote und Verletzte. Einer Explosion in der Banca Nazionale dell‘Agricoltura fallen 17 Menschen zum Opfer. Während eines illegalen Verhörs infolge der Attentate stürzt ein Anarchist aus einem Fenster der Polizeipräfektur im vierten Stockwerk. Italien ist zu dieser Zeit ein Land, das einen intensiven Prozess der Industrialisierung durchlebt und sich dementsprechend radikal verändert: Auf der einen Seite gewinnen die Kommunisten bei den Wahlen an Stimmen, auf der anderen Seite versucht die extreme Rechte, durch Störaktionen auf die Errichtung eines autoritären Machtapparats hinzuwirken.
Die Polizei konzentriert ihre Ermittlungen zu dem Attentat auf linksextreme Kreise und ignoriert geflissentlich Spuren, die auf die wahren Drahtzieher aus neofaschistischen Netzwerken hindeuten.
Während die Behörden Giuseppe Pinellis tödlichen Sturz als Selbstmord und Schuldeingeständnis darstellen, hinterfragen linke Aktivistinnen und Künstler auf der Suche nach der Wahrheit diese offizielle Version. Pinelli, der sein Leben lang gegen das System gekämpft hat, wird zum Inbegriff des unschuldigen Opfers eines Staates, in dem Lügen und Gewalttaten von höchsten Regierungskreisen gedeckt werden.
1975 verwirft die Justiz die These eines Selbstmords zugunsten der Version eines plötzlichen Gleichgewichtsverlusts. Ausgehend von Marco Tullio Giordanas Film „Piazza Fontana: The Italian Conspiracy“ und mit Bildmaterial aus italienischen Archiven blickt diese Dokumentation in eine dunkle Zeit, die bis heute Fragen aufwirft.
Hinweis
Synchronfassung