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Es sind Landschaften, die Besucher seit jeher in ihren Bann ziehen - Postkartenmotive, fast zu schön, um wahr zu sein: Frankreichs berühmte Lavendelfelder. Jahr für Jahr strömen Besucher hierher, angezogen vom besonderen Licht, dem Blau und Lila. Eine Szenerie wie im Traum. Doch hinter der faszinierenden Kulisse ist längst nicht alles perfekt. Wie steht es in Wahrheit um den französischen Lavendelanbau? „GEO Reportage“ war vor Ort.
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Michel Blanc ist einer der französischen Lavendelbauern. Mit seiner Familie bewirtschaftet er eine Fläche von rund 200 Hektar. Vor allem das zentrale Gebäude ihres Gutes atmet Geschichte: Das Herrenhaus ist ursprünglich eine alte militärische Festung aus dem 13. Jahrhundert - eine Bastide, von der Familie 1838 erworben und in den 1960er Jahren renoviert. Danach schufen sie hier einen großen landwirtschaftlichen Betrieb. Insbesondere der Lavendel hat es den Blancs angetan.
Immer wieder jedoch müssen sie sich auf neue Herausforderungen einstellen. Nachdem die traditionelle Schafzucht aufgegeben werden musste, weil Wölfe die Gegend als ihren Lebensraum zurückeroberten, richtet nun ein anderes, viel kleineres Tier immensen Schaden an: Klitzekleine Zikaden übertragen Bakterien, die viele Lavendelpflanzen vernichten. Die Zikaden sind nur zwei Millimeter groß, mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen und doch so zerstörerisch.
Während die Bauern in Frankreich gegen diesen kleinen Feind kämpfen, geht es mit dem Lavendelanbau in einem anderen Land steil bergauf - in Bulgarien. Hier werden riesige Lavendelmengen angebaut, verarbeitet und - vor allem in der Hauptstadt Sofia - gehandelt. Droht dem französischen Lavendel etwa das Aus?
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„GEO Reportage“ präsentiert außergewöhnliche Menschen rund um den Globus.
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