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Kaum ein Säugetier wird weltweit so häufig gewildert wie das Pangolin, auch Schuppentier genannt. Acht Arten gibt es - jede von ihnen ist vom Aussterben bedroht. Grund dafür sind einerseits die Nachfrage nach Pangolinfleisch in asiatischen Restaurants, andererseits der Einsatz der Schuppen in der traditionellen chinesischen Medizin. Wenn nicht bald etwas geschieht, droht das Verschwinden dieser einzigartigen Tiere. „GEO Reportage“ besucht ein Schutzzentrum in Vietnam, in dem beschlagnahmte Pangoline auf ihre Rückkehr in die Wildnis vorbereitet werden.
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Um das Schuppentier, auch Pangolin genannt, steht es schlecht. Mit keinem anderen Säugetier wird weltweit so viel illegaler Handel betrieben. Das Geschäft ist lukrativ und die Gewinnspannen enorm. Ihren Schuppen, die wie menschliche Fingernägel aus Keratin bestehen, werden in der traditionellen chinesischen Medizin heilende Kräfte zugeschrieben. Sie sollen etwa den Milchfluss stillender Mütter anregen oder Hautkrankheiten lindern. Das Fleisch gilt als Delikatesse und Statussymbol.
Pangoline sind scheu, nachtaktiv - und vielen Menschen kaum bekannt. Ihre äußere Erscheinung weckt selten Mitgefühl. Zudem lassen sie sich kaum in Gefangenschaft züchten und sterben dort oft früh. Seit den 1990er Jahren ist die Jagd auf Pangoline in Vietnam zwar verboten, doch sie werden weiterhin gewildert. Weltweit fielen in den letzten zehn Jahren über eine Million Tiere dem illegalen Handel zum Opfer.
Lange wussten die vietnamesischen Behörden nicht, wie sie mit konfiszierten Tieren umgehen sollten - viele davon waren krank oder geschwächt. Aus dieser Not heraus entstand im Nationalpark Cúc Phuong, 140 Kilometer südwestlich von Hanoi, ein Rettungszentrum. Heute kümmern sich dort rund 20 Mitarbeiter um beschlagnahmte Tiere. Einer von ihnen ist der junge Tierarzt Lâm Kim H?i. Für ihn ist die Arbeit im Zentrum mehr als ein Beruf - sie ist Berufung. Nun steht ein großer Moment bevor: 25 gesund gepflegte Tiere sollen ausgewildert werden.
Eine kleine Chance für das Pangolin, doch noch zu überleben.
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