HERstory: Frauenwunder

Frauen und das Wirtschaftswunder (2021)

bis 21:00
Geschichte
  • Stereo
  • Breitwand-Format 16:9
  • Untertitel
  • 20251101201500
VPS 20:14

Eine Berufsausbildung wird Mädchen vor allem für hauswirtschaftliche und fürsorgende Berufe angeraten.


Bildauswahl:


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Eine Berufsausbildung wird Mädchen vor allem für hauswirtschaftliche und fürsorgende Berufe angeraten.


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Prof. Dr. Renate Köcher ist Geschäftsführerin des "Instituts für Demoskopie Allensbach" und gilt als eine der führendsten deutschen Meinungsforscherinnen.


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Prof. em. Dr. Ute Gerhard studierte in den 50er Jahren Jura und musste sich gegen die Anfeindungen der Männer behaupten. Später wurde sie die Erste Professorin für Frauen- und Geschlechterforschung der BRD.


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Sich komplett neu einrichten, wie die Werbung es vorlebt? Das können sich in den 50er Jahren nur Wenige leisten.


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Gleiche Arbeit, gleicher Lohn? Fehlanzeige. Für Frauen gibt es tarifliche Abschläge.


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Teilzeitarbeit: eine Neuerfindung extra für Frauen. Ihr Chef? Natürlich ein Mann.


Bild 7

Vorführung eines Waschvollautomaten, 1955. Die meisten Frauen müssen noch von Hand schrubben, walken, kochen, wringen.

Übersicht

Doku-Reihe über historische Ereignisse aus Sicht von Frauen, die die männlich dominierte Geschichtsschreibung um eine konsequent weibliche Perspektive von Zeitzeuginnen ergänzen möchte, bereichert mit viel historischem Bildmaterial.

Themen

    Details

    10. August 1955: in goldenen Lack getaucht läuft im Werk von VW in Wolfsburg der 1.000.000 Käfer vom Band. Mit rasender Geschwindigkeit scheint es in der jungen Bundesrepublik nur in eine Richtung zu gehen: aufwärts. Das Wirtschaftswunder der 1950er-Jahre ist eine Erfolgsgeschichte für alle, so steht es in den Geschichtsbüchern. Und laut Grundgesetz der Bundesrepublik von 1949 sind Frauen und Männer inzwischen auch gleichberechtigt. Aber wie sieht das Leben wirklich aus, das ganze Geschichtsbild? Illustriert mit bislang unveröffentlichten, hochwertig restaurierten Farbfilmen der 1950er- und frühen 1960er-Jahre blickt die Dokumentation „Frauenwunder - Frauen und das Wirtschaftswunder“ mit den Augen der Frauen auf das Wirtschaftswunderland. Welchen Anteil haben sie am neuen Wohlstand? Die Amateurfilme zeigen: Frauen steigen meist durch die Beifahrertür ins Auto, denn am Steuer sitzt - natürlich - ein Mann. Als Ehefrauen dürfen sie nur erwerbstätig sein, wenn es mit ihren Pflichten in Ehe und Familie vereinbar ist. Und wenn sie mitarbeiten am Aufschwung, dann zumeist als Hilfskräfte an den vielen Fließbändern und Schreibmaschinen der Zeit. Studieren und Karriere machen? Für diesen Wunsch werden Frauen von den Männern belächelt. Möchte eine Frau teilhaben am Wirtschaftswunder, dann braucht sie einen gutverdienenden Ehemann. Satte 45 Prozent verdienen Frauen für exakt die gleiche Arbeit weniger als Männer. Und die Hausarbeit? Natürlich allein Frauensache, und ein Knochenjob. Denn anders als die Werbefilme der Zeit es vermuten lassen, sind effiziente Haushaltshelfer noch wenig verbreitet und nur für wenige erschwinglich. Eine Überreizung beklagen viele Frauen - heute würde es Burnout heißen. Die Dokumentation beleuchtet auf eindrückliche Weise, dass die Erfolgsgeschichte des Wirtschaftswunders und das Klischee der glücklichen Hausfrau und Mutter nur die halbe Wahrheit ist. Zum vollständigen Bild gehören die Erschöpfung, die Einsamkeit, die Abhängigkeit und die Armut vieler Frauen in den 1950er-Jahren. Zeit also, dieses Kapitel der deutschen Geschichte aus der weiblichen Perspektive zu betrachten. Ist die Reise Fünfziger eine Expedition in eine andere Welt? Oder steckt das damals etablierte Rollenmodell noch immer in unseren Köpfen?

    Hinweis


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