Für die domestizierten Arten bedeutete ihre Domestizierung einen gewaltigen Einschnitt. Eigenschaften, die vorher höchstens mittelmäßig relevant waren, wurden vom Menschen gezielt weiter gezüchtet.
Für die domestizierten Arten bedeutete ihre Domestizierung einen gewaltigen Einschnitt. Eigenschaften, die vorher höchstens mittelmäßig relevant waren, wurden vom Menschen gezielt weiter gezüchtet.
Die Mendelschen Regeln beziehen sich nur auf die Vererbung von einem einzelnen Gen. Doch Erbsen, Maiskolben oder Menschen haben ja sehr viele Genvarianten. Und diese vielen Genvarianten - teils dominant, teils rezessiv - geben wir an unsere Nachkommen weiter.
Wilde Maispflanzen haben einen bunten Genpool. Doch mit der Domestizierung änderte sich das. Von den vielen unterschiedlichen Maispflanzen wurden irgendwann nur noch die Maispflanzen angebaut, die ganz viele Körner pro Kolben haben. Damit wurde aber auch der Genpool verkleinert. Denn wenn man nur noch diesen Mais anpflanzt, weil nur diese Genvarianten nützlich sind, dann verliert man alle anderen Genvarianten.
Der US-amerikanische Agrarwissenschaftler Norman Borlaug entwickelt Mitte des 20. Jahrhunderts eine Weizensorte, die widerstandsfähiger ist gegen den verheerenden Schadpilz Braunrost. Um den Ertrag weiter zu erhöhen, experimentiert Borlaug mit Dünger. Düngt man Weizen allerdings zu stark, wird die Pflanze riesig und knickt unter ihrer eigenen Last um. Deshalb kreuzt er seine neue Weizensorte nochmal mit einer Sorte, die nur halb so hoch ist. Das Ergebnis: Neue Weizensorten mit kurzem, robusten Stängel. Wenn man die jetzt düngt, so haben sie enorm hohe Erträge, ohne umzuknicken. Norman Borlaug gilt als Vater der sogenannten Grünen Revolution.
Seit Jahrtausenden züchtet der Mensch Tiere und Pflanzen - und das geht nicht immer gut aus. Während der Fokus auf Reinrassigkeit bei Haustieren zu lebenslangem Leid führt, ist schwindende genetische Vielfalt bei Ackerpflanzen eine Gefahr für die Ernährungssicherheit. "MAITHINK X" zeigt, warum es mehr genetische Vielfalt braucht - für die Gesundheit von Tieren, Pflanzen und letztlich auch den Menschen.
Wilde Maispflanzen haben einen bunten Genpool. Doch mit der Domestizierung änderte sich das. Von den vielen unterschiedlichen Maispflanzen wurden irgendwann nur noch die Maispflanzen angebaut, die ganz viele Körner pro Kolben haben. Damit wurde aber auch der Genpool verkleinert. Denn wenn man nur noch diesen Mais anpflanzt, weil nur diese Genvarianten nützlich sind, dann verliert man alle anderen Genvarianten.
Bis in die 50er liebt man im Westen eine andere Bananensorte als heute: Gros Michel. Dann aber kommt der Pilz Fusarium oxysporum und befällt Gros Michel. Im Nu sind weltweit praktisch alle Bananenplantagen hinüber. Sind die Pilzsporen einmal im Boden, kann man den Anbau auch langfristig vergessen. Zum Glück hat man dann die Sorte Cavendish entdeckt. Doch die Geschichte droht sich zu wiederholen.
Seit Jahrtausenden züchtet der Mensch Tiere und Pflanzen - und das geht nicht immer gut aus. Während der Fokus auf Reinrassigkeit bei Haustieren zu lebenslangem Leid führt, ist schwindende genetische Vielfalt bei Ackerpflanzen eine Gefahr für die Ernährungssicherheit. "MAITHINK X" zeigt, warum es mehr genetische Vielfalt braucht - für die Gesundheit von Tieren, Pflanzen und letztlich auch den Menschen.
Die Gesamtheit aller genetischen Merkmale und Variationen nennt man Genpool.
Seit Jahrtausenden züchtet der Mensch Tiere und Pflanzen - und das geht nicht immer gut aus. Während der Fokus auf Reinrassigkeit bei Haustieren zu lebenslangem Leid führt, ist schwindende genetische Vielfalt bei Ackerpflanzen eine Gefahr für die Ernährungssicherheit. "MAITHINK X" zeigt, warum es mehr genetische Vielfalt braucht - für die Gesundheit von Tieren, Pflanzen und letztlich auch den Menschen.
Wir verdanken unsere Ernährungssicherheit gezüchteten High-Performer-Pflanzen. Die genetische Gleichförmigkeit ist hier gewollt - sie sorgt nicht nur für verlässliche Erträge, sondern auch dafür, dass die Pflanzen gleichmäßig wachsen und zur gleichen Zeit geerntet werden können. Aber auch bei unseren Pflanzen führt die Verkleinerung des Genpools zu Nachteilen, Stichwort Inzuchtdepression.
| Moderator: | Dr. Mai Thi Nguyen-Kim |