Mir in Bamiyan, August 2002: Nachdem Mirs Dorf zum Kriegsschauplatz wurde, musste er mit seiner Familie in die Höhlen von Bamiyan fliehen.
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Mir in Bamiyan, August 2002: Nachdem Mirs Dorf zum Kriegsschauplatz wurde, musste er mit seiner Familie in die Höhlen von Bamiyan fliehen.

In seiner Kindheit musste Mir oft hart arbeiten, statt für die Schule zu lernen.

Mit einem Gewehr in der Hand reitet Mir im August 2006 auf einem Esel durch sein Heimatdorf.

Regisseur Phil Grabsky (li.) und Koregisseur Shoaib Sharifi (re.) im Juni 2009

Der britische Dokumentarfilmer Phil Grabsky in Bamiyan, Februar 2003

Das Tal von Bamiyan ist heute von der UNESCO als Weltkulturerbe gelistet. Bis 2001 standen hier die größten stehenden Buddha-Statuen der Welt, bevor sie von den Taliban zerstört wurden.

Trotz der widrigen Verhältnisse, unter denen seine Familie leben musste, war Mir glücklich in seiner Kindheit.

Um sein eigenes Geld zu verdienen und für die Familie zu sorgen, arbeitete Mir in seiner Jugend beim Kohleabbau - allerdings wäre er lieber zur Schule gegangen.

Mir in Bamiyan, August 2002: Von klein auf hat ihn die Kamera begleitet.
Übersicht
Vor dem Hintergrund der politischen Entwicklungen in
Afghanistan spannt der
Dokumentarfilm einen großen zeitlichen Bogen und erzählt die Geschichte des Jungen Mir über einen Zeitraum von 20 Jahren. Entstanden ist eine einzigartige Langzeitbeobachtung, die mit dem
Abzug der internationalen Truppen im Sommer 2021 endet.
Die preisgekrönten Filmemacher Phil Grabsky und Shoaib Sharifi haben ein reales Epos über das Erwachsenwerden geschaffen - in einer der ärmsten und am stärksten umkämpften Regionen dieser Welt.
Themen
Details
„Schaut euch die amerikanischen Flugzeuge an!“, ruft Mir - ein schelmischer Junge von sieben Jahren. Er lebt in einer Höhle zwischen den Ruinen der Buddhas von Bamiyan. Die Filmemacher lernen ihn 2001, kurz nach den Anschlägen auf das World Trade Center kennen. Die US-Truppen sind gerade in Afghanistan gelandet. Es ist der Beginn eines scheinbar endlosen Krieges, ausgetragen in einem der ärmsten Länder der Welt.
Der Dokumentarfilm begleitet Mir Hussein über die nächsten zwei Jahrzehnte hinweg und erzählt dabei die bemerkenswert persönliche Geschichte, die geprägt ist von Armut, Zerstörung, Hoffnung und Fortschritt. Mir wird in den 20 Jahren des erfolglosen Krieges gegen die Taliban erwachsen. Die erneute Machtübernahme im August 2021 erlebt er in Kabul, als junger Kameramann. Er hat noch nie in seinem Leben in Frieden gelebt.
Mirs persönliche Reise wird verwoben mit der Geschichte seines Landes. Der Dokumentarfilm ergänzt sie durch die ernüchternden Kommentare von Soldaten, Politikern und Journalisten, die verschiedene Einblicke in das Gesamtbild des „Krieges gegen den Terror“ geben - mit all ihren Erfolgen und Misserfolgen, Fortschritten, aber auch Fehltritten.
„Aufgewachsen in Afghanistan - 20 Jahre ohne Frieden“ bietet einen einzigartigen persönlichen Einblick in einen der verheerendsten Konflikte des 21. Jahrhunderts. Nach 20 Jahren Krieg und etwa 2,3 Billionen US-Dollar, die dem „Costs-of-War“-Projekts zufolge allein die USA im Zeitraum vom Einmarsch 2001 bis zum Abzug 2021 für Operationen in Afghanistan und Pakistan ausgegeben hat, stellt der Film vor allem eine Frage: Hat sich der Krieg gelohnt - für Mir, sein Land und die Welt?
Hinweis
Ausgezeichnet mit dem Phoenix Preis als bester Dokumentarfilm beim Filmfestival Cologne 2021. Regisseur Phil Grabsky sagt: „Ich kann wirklich behaupten, dass es keinen Film gibt, der je so eindrücklich über 20 Jahre das Leben einer afghanischen Familie eingefangen hat. Und dabei ahnten wir noch nicht, dass die letzten Drehtage mit der Machtergreifung der Taliban enden würden.“Audiodeskription
Personen
Regie: | Phil Grabsky, Shoaib Sharifi |
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