Bei der Arbeit an der Türe sind Jan und Rica Kollegen, kein Paar. Rica ist für den Einlass zuständig, Jan für die Sicherheit im Club.
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Bei der Arbeit an der Türe sind Jan und Rica Kollegen, kein Paar. Rica ist für den Einlass zuständig, Jan für die Sicherheit im Club.

Rica (M.) arbeitet nur einmal im Monat als Türsteherin: bei der sogenannten Himbeerparty in der Alten Feuerwache in Mannheim.

"Wir sind da, damit andere entspannt feiern können", sagt Rica über das Berufsfeld an der Tür.

Schon seit jungen Jahren steht Jan immer wieder an der Tür: erst bei Partys von Freunden, später dann auch nebenberuflich.

Frei und entspannt feiern können, das sollen die Gäste.

Jans wichtigste Aufgabe ist es, die Sicherheit der Gäste zu gewährleisten. Für ihn sind er und seine Kolleginnen und Kollegen der Prellbock, um die normalen Gäste zu schützen.

Rica und Jan haben sich kennengelernt, als sie beide im Sicherheitsbereich eines Flughafens arbeiteten.

Rica ist hauptberuflich pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte in einer Apotheke. Die Arbeit an der Türe ist für sie eine Art Hobby, für das sie aber trotzdem 100 Prozent gibt.

Bei der Arbeit an der Türe sind Jan (l.) und Rica (r.) Kollegen, kein Paar. Rica ist für den Einlass zuständig, Jan für die Sicherheit im Club.
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Sie entscheiden, wer im
Klub einen guten
Abend haben wird - oder ob dieser bereits an der Tür endet. Türsteher sorgen für Ordnung, während andere feiern. Warum macht man diesen Beruf?
Die Sicherheitsbranche ist ein stetig wachsender
Arbeitsbereich, in dem 2023 laut dem Verband der Sicherheitswirtschaft um die 280.000 Menschen arbeiteten.
Die Arbeit an den Türen von Klubs und Bars ist dabei nur ein kleiner Bereich dieses großen Aufgabenfeldes.
Nebenberuf Türsteher: Schon seit seiner Jugend steht Jan immer wieder an Klubtüren. Erst bei Partys von Freunden, dann wird es Stück für Stück mehr, schließlich betreut er auch Konzerte und große Veranstaltungen. Jan macht dies nebenberuflich, denn hauptberuflich ist er kommunaler Angestellter bei der Stadt Heidelberg.
Seine spätere Ehefrau Rica lernt Jan an einem Flughafen kennen, sie arbeiten beide dort im Sicherheitsbereich. Als ihre gemeinsamen Kinder in einem Alter sind, dass sie auch mal eine Nacht bei den Großeltern verbringen können, schlägt Jan Rica vor, die Arbeit als Türsteherin auch einmal auszuprobieren. Die pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte findet Gefallen an der Aufgabe in der Nacht. Von da an fährt Rica einmal im Monat mit Jan an die Tür.
Ähnlich wie Jan rutscht auch Yannick in dieses Berufsfeld. Er arbeitet hauptberuflich als Pfleger in der Kurzzeitpflege. Zu Spitzenzeiten steht er fast dreimal die Woche an der Tür - neben seiner Hauptarbeit. Für ihn ist es wie eine Sucht: Selbst, wenn er mal keine Schicht hat, fährt er kurz bei seinen Kollegen vorbei. Das Nachtleben ist für ihn ein Ausgleich zu seinem Alltag. Er lernt neue Menschen kennen und kann sich etwas dazuverdienen. Auch wenn es schlaucht, Kräfte zieht und die Zeit manchmal nur langsam vorbeizugehen scheint. Doch die Nächte an der Tür des Kölner Klubs sind gezählt: Yannick wird bald Vater. Die Reportage begleitet ihn bei seiner vorerst letzten Nacht.
„Man weiß nie, was kommt.“ Auch Rica und Jan stellen sich immer wieder die Frage: „Warum mache ich das eigentlich?“ Da steigt dann manchmal kurz vor dem Aufbruch die innere Anspannung, und der Wunsch, sich einfach auf das Sofa zu legen, wird groß. Denn das Mannheimer Nachtleben kann anstrengend sein. Warum gehen sie trotzdem dieser Arbeit nach? Und hat diese Arbeit nicht auch einen gesellschaftlichen Zweck? Braucht unsere Gesellschaft eben auch diese Räume in der Nacht, um sich ausleben zu können? Und ermöglichen Menschen wie Rica, Jan und Yannick dieses Ausleben, wenn man sich dabei an die Regeln hält?
Die „37°“-Sendung steht am Sendetag ab 8.00 Uhr in der ZDFmediathek zur Verfügung.
Hinweis
[Ton: Audiodeskription ]
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Top-Spielfilm am 04.03.
Spielfilm
Paul Winkelmann führt das Möbelgeschäft der Familie. Der 56-Jährige ist ledig und wird von seiner Mutter umsorgt. Diese reagiert eifersüchtig, als ihr Sohn eine Psychologin kennenlernt.
Vicco von Bülow alias Loriot hat nicht nur das Drehbuch dieser Filmkomödie von 1988 geschrieben und die Hauptrolle gespielt. „Ödipussi“ ist zudem der erste von zwei Spielfilmen, bei denen er auch Regie...
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