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„
Jungfer, Sie gefällt mir“, diesen Satz flüstert mehr als nur einer der hübschen Ev ins Ohr. Kein Wunder, dass Frau Marthe streng über die Tugend ihrer wohlgeratenen Tochter wacht. Als aber doch ein Freier „fensterln“ will und dabei Mutter Marthes bester Krug zu Bruch geht, kennt ihre Empörung keine Grenzen.
Themen
Details
1792 im Kursächsischen. Die preußischen Grenadiere marschieren gen Frankreich, um dort den freiheitlichen Geist zu ersticken. Auf ihrem Weg dahin kommen sie auch durch ein sächsisches Dorf, in dem Richter
Adam , ehemaliger Korporal der preußischen Armee, das Sagen hat. Und weil er mit allen Mitteln an die hübsche Ev herankommen will, lässt er nichts unversucht, den braven Schmied Ruprecht , der Ev heiraten möchte, zu den Soldaten zu verfrachten. Doch das ist leichter gedacht als getan.
Als Adam eines Nachts das Fenster der schönen Jungfer geöffnet sieht, nutzt er die Gunst der Stunde, um bei dem Mädchen ins Kämmerlein zu steigen. Doch seine Vorfreude währt nicht lange, denn Ruprecht, Zeuge des unerlaubten Fensterlns, haut dem lüsternen Richter mit voller Wucht einen Krug über den Kopf. Während der arg lädiert das Weite sucht, glaubt Evs Mutter Marthe , Ruprecht auf frischer Tat ertappt zu haben und verklagt den Burschen. Damit setzt sie unwissend eine ganz andere Lawine in Bewegung und verhilft einem Dritten dazu, seinerseits zu flüstern: „Jungfer, Sie gefällt mir“.
Hinweis
Ganz frei nach
Heinrich von Kleists Lustspiel „Der zerbrochene Krug“ - das er in den Jahren 1803 - 1806 schrieb und das im Hoftheater in Weimar 1808 uraufgeführt wurde - entstand diese DEFA-Komödie 1969 unter der Regie von Günther Reisch. Das Drehbuch schrieb der Regisseur gemeinsam mit dem Schriftsteller Jurek Becker. Sie verlegten die Handlung ins Sächsische und statteten sie filmisch mit wildbewegten Aktionen aus sowie einem für damalige Zeiten sehr flotten Filmschnitt. Am interessantesten ist aber das prominente Darstellerensemble, das eine große Anzahl von hervorragenden Schauspielern jener Zeit umfasst: So sind Marianne Wünscher, Agnes Kraus, Ingeborg Nass, Herbert Köfer und Rolf Hoppe mit von der Partie; Wolfgang Kieling als Dorfrichter Adam, Jan Spitzer als braver Schmied Ruprecht und Rolf Ludwig als Schreiber Licht geben ihrem komödiantischen Affen Zucker.
Frei nach dem Lustspiel „Der zerbrochene Krug“ von Heinrich von KleistAudiodeskription
Personen
Schauspieler: Rolle | Dorfrichter Adam Ev Ruprecht Tümpel Schreiber Licht Marthe Rull Justizrat Walter Annabella, seine Frau Hauptmann Liese Reitender Bote Wachtmeister Knoll Büttel Grete Wirt Töpfermeister Perückenmacher Feldwebel Goldschmied Baron |
Regie: | Günter Reisch |
Drehbuch: | Jurek Becker, Günter Reisch |
Kamera: | Otto Hanisch |
Musik: | Wolfram Heicking |
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