Der Kohnstein - Ein deutscher Schicksalsberg

2022
bis 21:45
  • Stereo
  • Breitwand-Format 16:9
  • Untertitel
  • 20250406210000
VPS 21:00

Übersicht

Der Kohnstein ist eine markante Anhöhe im Naturpark Südharz. Die hiesigen Gesteinsvorkommen wurden seit dem Mittelalter abgebaut. Die Nationalsozialisten erweiterten das Stollensystem während des Zweiten Weltkriegs und nutzten es für eine Raketenfabrik. Aktuell ist das Bergmassiv, seine Ausläufer und die ihn umgebende Karstlandschaft durch den Gipsabbau und wirtschaftliche Interessen bedroht.
Doch Umweltschützer und auch der Tourismus haben die Einzigartigkeit der Landschaft erkannt.

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    Details

    Der Kohnstein ist eine schneeweiße Anhöhe von gut 300 Metern und beherbergt in seinem Inneren das Gestein Anhydrit, den Grundstoff für Gips. Er zieht sich etliche Kilometer von Nordhausen über Ellrich fast bis in den Weltkulturerbe-Ort Walkenried im Südharz. Von den Einheimischen der „Königstuhl bei Nordhausen“ genannt, ist er ein markanter Fixpunkt. Die Gipsberge bieten verwunschene Höhlen mit azurblauen Seenaugen, Spalten und Quellen. Atemberaubend fallen die Blicke der Wanderer in den Nordharz aus. Geheimnisvolle Einsturztrichter prägen die Landschaft, als hätte sich Gott einen Golfplatz erschaffen. Und mit dem Salzaspring speist der Kohnstein, der auch ein gigantischer Wasserspeicher ist, die größte Quelle in Thüringen. Doch es wird auch erbittert um den Kohnstein und die anderen Gipsberge im Südharz gestritten. Bergleute sehen im Gips-Abbau noch auf Jahrzehnte eine Job-Perspektive. Naturschützer dagegen fordern einen Ausstieg aus der Naturgips-Förderung. Und nicht nur durch den Anhydrit-Bruch an seiner Nordseite wurde der Kohnstein geschändet: Auch die Nazis besudelten ihn, als sie eine unterirdische Raketenfabrik für ihre „Wunderwaffen“ in den weißen Berg trieben. KZ-Häftlinge mussten V2-Raketen bauen. Der Berg wurde damit auch zu einer Wiege der Raumfahrt. Aber: 20 000 Menschen starben im Schatten des Berges auf dem Gelände des KZ Dora. Und Touristen erkunden auf dem Karstwanderweg die Naturphänomene im wasserlöslichen Gips. Eine tausendjährige Eiche hat tief im Karst Wurzeln geschlagen, Laug-Höhlen voller schlafender Fledermäuse locken. Ein weithin unbekanntes Naturparadies. Die Doku reiht Geheimtipp an Geheimtipp und führt zu Menschen, die vom und für den Kohnstein leben.

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