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Die Dokumentation „Die
Geheimnisse der
Delfine“ lässt den Zuschauer in nie dagewesener Weise am Leben von wilden Delfinen im Roten Meer teilhaben. Eine
Gruppe Delfine ist in diesem Film keine anonyme Masse, sondern der Zuschauer erkennt einzelne Tiere und begleitet sie über einen Zeitraum von drei Jahren.
Delfine lösen bei vielen Menschen eine beispiellose Begeisterung und Faszination aus - einmal mit Delfinen schwimmen, das ist der große Traum von vielen.
Wer das Glück hat, tatsächlich im Meer Besuch von diesen eleganten Tieren zu bekommen, der erlebt meist eine intensive, aber häufig recht kurze Begegnung: Die Tiere schwimmen vorbei, kommen vielleicht auch einmal näher, verschwinden aber schon bald im unendlichen Blau.
Dem Filmteam von „Die Geheimnisse der Delfine“ genügten solche Zufallsbegegnungen nicht. Mit der Hilfe örtlicher Delfin-Expertinnen gelang es der Crew, mehrere Gruppen Indopazifischer Tümmler über einen längeren Zeitraum zu beobachten, einzelne Individuen ausführlich zu portraitieren und dabei Verhaltensweisen zu filmen, die noch nie zuvor dokumentiert wurden.
„Hunderte von Tauchgängen waren nötig, um diesen Film zu drehen“, berichtet Regisseur Ulf Marquardt, „denn Delfine sind zwar wunderbare Tiere, aber nicht immer tun sie etwas Interessantes. Oft schlafen sie nur und legen längere Strecken zurück, ohne dass etwas passiert. Wir müssen in solchen Fällen einfach mit dem hohen Tempo mithalten, mit filmbereiten Kameras. Denn theoretisch kann ja immer etwas Spannendes passieren.“
Zu solchen aufregenden Erlebnissen gehört jener Tag, an dem das Team eine Gruppe von 30 Tieren begleitet. Unter den Tieren befinden sich zwei Exemplare, die den Tauchern merkwürdig vorkommen, weil sie völlig anders aussehen als die anderen. Es stellt sich heraus, dass die Tümmler Besuch von zwei Buckeldelfinen haben - eine kleine Sensation, denn Buckelwale sind fast nie unter Wasser zu sehen und konnten bisher nur sehr selten gefilmt werden.
Einige der gezeigten Delfine kennt das Team schon seit fast 20 Jahren. So war die Delfin-Kuh Laura dafür bekannt, dass sie sehr gern mit Schnorchlern und Tauchern spielte. Das änderte sich erst mit der Geburt ihres ersten Kalbes, das von der Biologin Angela Ziltener Lia getauft wurde.
„Das war ein sehr bewegender Moment“, erzählt Ulf Marquardt, „als uns Laura im August vor drei Jahren ihr Neugeborenes präsentierte. Lia war noch winzig klein und trug noch die hellgrauen Streifen am Körper, an denen man neugeborene Delfine erkennen kann. Heute ist Lia schon fast so groß wie ihre Mutter. Ich kenne keinen Film, der einzelne wilde Delfine, die frei im Meer leben, über einen so langen Zeitraum beobachten konnte. Das ist etwas ganz Besonderes.“
Hinweis
Audiodeskription
Personen
Redaktion: | Klaus Kunde-Neimöth |
von: | Ulf Marquardt |
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