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Nostalgie ist ein Zeitphänomen. Wir blicken in eine verklärte Vergangenheit, um mit einer missliebigen
Gegenwart klarzukommen. Sie verstellt aber auch den Blick auf die Zukunft.
Besonders in Krisenzeiten suchen Menschen Zuflucht im Vertrauten. In nostalgischen Momenten erscheint alles Vergangene besser.
Dabei wird meist die historische Realität verdrängt: individuell oder im kollektiven Empfinden von Kultur, Politik und Gesellschaft.
Die Sehnsucht nach der „guten, alten Zeit“ ist mehr als bloße Sentimentalität: Sie kann verbinden oder spalten, beruhigen oder radikalisieren. Gerade in unsicheren Zeiten wird Nostalgie zum festen
Anker - doch sie birgt auch die Gefahr, Entwicklungen zu verklären und Fortschritt zu hemmen. Die Wissenschaft hingegen bemüht sich um einen differenzierten Blick auf die Vielfalt und die
Ambivalenz dieses komplexen Phänomens.
Ist Nostalgie wirklich das Gegenteil von Fortschritt, oder kann Nostalgie zur Verbesserung von Gegenwart und Zukunft beitragen? Darüber diskutiert Moderator Gert Scobel mit seinen Gästen.
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