In der 1848 erbauten JVA Bruchsal sitzen mehr als 400 schwerkriminelle Männer ein.
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In der 1848 erbauten JVA Bruchsal sitzen mehr als 400 schwerkriminelle Männer ein.

Freistunde und Hofgang in der JVA Bruchsal

Altes Gemäuer: Die JVA Bruchsal wurde 1848 erbaut.

Das Urteil dieses Gefangenen lautete auf "Lebenslänglich mit anschließender Sicherungsverwahrung".

In der JVA Bruchsal in Baden-Württemberg sitzen mehr als 400 Männer unter höchster Sicherheitsstufe mit überwiegend langen Haftstrafen, darunter 60 "Lebenslängliche".

Leibesvisitation bei einem zu lebenslanger Haft verurteilten Straftäter

Für diese beiden Straftäter hat das Gericht nach der Haft Sicherungsverwahrung angeordnet.

Im Flügel 1 der JVA Bruchsal sitzen die Gefangenen im Regelvollzug.
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In der JVA Bruchsal in Baden-Württemberg sitzen mehr als 400 Männer unter höchster Sicherheitsstufe mit überwiegend langen Haftstrafen, darunter 60 „Lebenslängliche“. „Man wird miteinander alt“, so Marcus Bornhäuser, seit 22 Jahren als Justizvollzugsbeamter in Bruchsal tätig, „manche Personen begleitet man bis zum Tod.“ Die Autoren lernen
Intensivtäter wie Manuel kennen, der offen zugibt: „Ich würde mich noch nicht entlassen.“ Die Justizvollzugs
anstalt Bruchsal, 1848 als Männerzuchthaus erbaut, hat sich im strahlenförmigen Hauptgebäude rein äußerlich nicht viel verändert. Doch hinter den alten Mauern des sogenannten „Stern von Bruchsal“ und schweren Holztüren findet heute modernster Regelvollzug statt. Von Beginn an bis zum heutigen Tag ist die Strafanstalt männlichen Insassen vorbehalten. Für Timo, der wegen Mordes zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt wurde, ist es trotzdem „ein richtiges Scheißleben“. Er hat erst drei Jahre seiner Strafe verbüßt, mindestens zwölf hat er noch vor sich: Frühestens nach 15 Jahren hinter Gittern kann ein „Lebenslänglicher“ in
Deutschland einen Antrag auf vorzeitige Entlassung stellen. In den neuen Gebäuden der Sozialtherapie sitzen in der JVA Bruchsal schwere Gewalt- und Sexualstraftäter ein, bei denen das Gericht zusätzlich die Sicherungsverwahrung angeordnet hat. Nach dem Vollzug der regulären Haftzeit ziehen diese in gesonderte Anstalten um. Die Unterbringung ist unbefristet, wird aber mindestens jedes Jahr geprüft. In Bruchsal gibt es für diese Gefangenen die Möglichkeit zur Prüfung schon während der Strafhaft. Einer, der das Therapieangebot nutzt, ist Intensivtäter Manuel. Die meisten Straftäter - ob im Regelvollzug oder in der Sicherungsverwahrung - verlassen ihre Anstalt irgendwann als freie Menschen. Doch nicht wenige sitzen 25 Jahre oder länger. Die 45-minütige Begleitreportage zeigt den Knastalltag von vier ganz unterschiedlichen Gewaltstraftätern und geht der Frage nach: Kann man in Deutschland nach einer Verurteilung sein ganzes Leben lang in Haft sein?
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