Themen
Details
„Ich bin der letzte Dichter der deutschen Sprache, das letzte deutsche Genie“: Er scheint an Größenwahn zu leiden, der kränkelnde, freche und zugleich schüchterne, vor allem aber sehr begabte Gymnasiast Eugen Berthold Friedrich Brecht aus
Augsburg. Und er hat eine Mission: „Ich werde der Welt zeigen, wie sie ist, aber wie sie wirklich ist.“ So verkündet er es seinen Freunden, Freundinnen und Bewunderern.
Und sie glauben es ihm. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg, auf dem liegen viele Steine. Zuerst gestolpert wäre er fast über einen Schulaufsatz. „Es ist süß und ehrenvoll, fürs
Vaterland zu sterben“: So steht es an der Tafel und dazu sollen die
Schüler sich bekennen. Lebensgefährlicher Unsinn, befindet der Schüler Brecht: „Der Abschied vom Leben fällt immer schwer, im Bett wie auf dem Schlachtfeld.“ So viel materialistische Frechheit lässt den Konrektor toben, Brecht entgeht nur knapp einem Schulverweis. Brechts Freund Caspar Neher hat sich freiwillig gemeldet. Aus Neugier, wie er sagt. Er wird an der Westfront verschüttet, ausgegraben und wieder zurückgeschickt ins große Sterben. Bertold Brecht schreibt seine „Legende vom toten Soldaten“, der als Leiche ausgegraben und unter Tschindrara wieder an die Front geschleppt wird „wie ein besoff‘ner Aff“. Brecht selber tut nur kurz Kriegsdienst in der Heimat in einem Lazarett für Geschlechtskranke. Währenddessen schreibt und schreibt er. Die größte Hoffnung setzt er auf seinen „Baal“, das immer wieder überarbeitete Drama vom anarchischen, genusssüchtigen Schriftsteller, der sich rücksichtslos über alle gesellschaftlichen Normen hinwegsetzt und bereit ist, dafür zu zahlen.
Hinweis
Audiodeskription
Personen
Schauspieler: Rolle | Bertolt Brecht (1916 - 1933) Bertolt Brecht (1947 - 1956) Paula Banholzer Caspar Neher (1916 - 1933) Marianne Zoff Elisabeth Hauptmann Helene Weigel (1927 - 1933) |
Regie: | Heinrich Breloer |
Drehbuch: | Heinrich Breloer |
Kamera: | Gernot Roll |
Musik: | Hans-Peter Ströer |
Diese Sendungen könnten Sie auch interessieren